Schloss Ambras

Ausstellung: Macht in der Sprache der Kleidung

Tirol
14.08.2021 17:00
Kostbare Textilien spielten eine wichtige Rolle als Medium der Repräsentation und als Ausdrucksmittel der Stellung. Die Ausstellung „Mode schauen“ auf Schloss Ambras zeigt um die Habsburger Porträtgalerie herum rund 100 einzigartige historische Bekleidungsobjekte.

Mode, vom lateinischen „Modus“ abgeleitet, bedeutet „Art und Weise“, aber auch „Regel und Maßstab“ und wurde als Begriff bereits im 15. Jahrhundert verwendet. Als konkreter Gegenstand ist die Kleidung somit ein anschauliches Objekt, welches Einblicke in gesellschaftliche und kulturelle Gegebenheiten bieten kann.

"Cortigiana Veneta": Abbildung in einem Buch von 1594, in welchem ein voyeuristischer Blick unter den Rock einer venezianischen Kurtisane gewagt wird. (Bild: Hubert Berger)
"Cortigiana Veneta": Abbildung in einem Buch von 1594, in welchem ein voyeuristischer Blick unter den Rock einer venezianischen Kurtisane gewagt wird.

Die Habsburger als Ideengeber
Es waren die Bilder der Habsburger Porträtgalerie, auf denen die darauf Abgebildeten mit strengem Blick und mit üppigen Gewändern angetan in die Gegenwart blicken, welche Veronika Sandbichler, Leiterin von Schloss Ambras, dazu animierten, der Macht der Mode eine Sonderausstellung zu widmen. Für die Schau selbst wird ein ganzes Stockwerk im Ambraser Hochschloss zur weitläufigen Ausstellungsfläche.

"Faltenrockharnisch" angefertigt vom Innsbrucker Plattner Konrad Seusenhofer im Jahre 1512, auf Bestellung von Kaiser Maximilian I. für seinen Enkel Karl. (Bild: Hubert Berger)
"Faltenrockharnisch" angefertigt vom Innsbrucker Plattner Konrad Seusenhofer im Jahre 1512, auf Bestellung von Kaiser Maximilian I. für seinen Enkel Karl.


Den zuvor schon erwähnten Gemälden aus der Renaissance und dem Barock werden rund 100 dreidimensionale Originalobjekte gegenübergestellt, welche aus den Sammlungen des Kunsthistorischen Museums (KHM) aus Schloss Ambras und von nationalen und internationalen Leihgebern stammen.

Reich bestickte Damenschuhe aus dem frühen 18. Jahrhundert, gefertigt aus Seide, Gold-und Silberfäden und Ziegenleder. (Bild: Hubert Berger)
Reich bestickte Damenschuhe aus dem frühen 18. Jahrhundert, gefertigt aus Seide, Gold-und Silberfäden und Ziegenleder.

Bekleidungsstücke der Vergangenheit
Zu sehen sind kostbare Gewebe, die ihren Weg in die Kleiderschränke der großen europäischen Dynastien fanden, wie etwa das knapp 500 Jahre alte Bräutigamskleid von Herzog August von Sachsen. Neben Sandbichler waren Textilhistorikerin Katja Schmitz-von Ledebur und der Kreativ-Direktor des KHM, Stefan Zeisler, mit der Umsetzung dieser einmaligen, noch bis 3. Oktober laufenden „Modeschau“ beauftragt. 

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