Der jüngste Bericht des Weltklimarates lässt auch in Vorarlberg die Alarmglocken läuten. Vor allem die prognostizierte Zunahme von Starkregenereignissen könnte fürs Ländle zu einer Bedrohung werden. Klimaschutzlandesrat Rauch drängt daher auf mehr Tempo bei der Umsetzung des Hochwasserschutzprojekts Rhesi.
Würde der Alpenrhein über die Ufer treten, wären die Konsequenzen fatal: Allein im unteren Rheintal liegt das Schadenpotenzial bei bis zu zehn Milliarden Euro, die Folgewirkungen für den Wirtschaftsstandort nicht mitgerechnet. Wie akut die Hochwassergefahr ist, zeigt folgendes Beispiel: Hätte es etwa im Einzugsbereich des Rheines ähnlich viel geregnet wie bei der jüngsten Hochwasserkatastrophe im benachbarten Deutschland, wäre der Fluss zweifelsfrei über die Ufer getreten.
Der Klimawandel ist bereits da
Für Vorarlbergs Klimaschutzlandesrat Johannes Rauch ist zweierlei klar. Erstens, der Klimawandel sei da: „Es geht nicht darum, Angst zu machen und Verzicht zu predigen - es geht darum, der Realität ins Auge zu sehen“, so der Landesrat an die Adresse diverser „Beschwichtigungshofräte“, die in den vergangenen Wochen wiederholt mehr Gelassenheit bei der Klimadebatte eingemahnt hatten.
Es geht nicht darum, Angst zu machen und Verzicht zu predigen – es geht darum, in Sachen Klimawandel der Realität ins Auge zu sehen.
Vorarlbergs Klimaschutzlandesrat Johannes Rauch (Grüne)
„Rhesi muss oberste Priorität haben“
Und zweitens sei es dringend an der Zeit, sich gegen die neuen Bedrohungsszenarien zu wappnen. Oberste Priorität müsse dabei die rasche Umsetzung des Hochwasserschutzprojekts Rhesi haben. Nachdem der Ministerrat kürzlich die Weichen gestellt hat, gelte es nun „bei Staatsvertragsverhandlungen mit der Schweiz endlich in die Gänge zu kommen“.
Ländle stärker betroffen als andere Regionen
Dass Vorarlberg in Sachen Klimawandel keine Insel der Seligen ist, zeigt auch der aktuelle Klimastatusbericht: Seit 1880 ist in Vorarlberg die Temperatur im Jahresmittel um zwei Grad gestiegen - das ist doppelt so viel wie im globalen Durchschnitt. Bis 2040 ist von einem Anstieg der Jahrestemperatur um weitere 1,2 bis 1,4 Grad auszugehen. Dann wären etwa in Bregenz 40 Hitzetage im Jahr die „neue Normalität“
Pessimismus sei aber trotz der anstehenden Herausforderungen fehl am Platz, betont Rauch: „Klar muss sich vieles möglichst rasch ändern - aber letztlich wird sich dadurch unser Leben verbessern.“
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