Nach Schätzungen der Arbeiterkammer stehen in Wien etwa 10.000 Menschen vor dem Verlust ihrer Wohnung. Vor der Corona-Krise war es im Schnitt die Hälfte. Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál (SPÖ) pocht auf eine Mietrechtsänderung und sieht die Bundesregierung in der Pflicht.
Zahlreiche Wiener haben durch die Krise ihren Job verloren und sind in finanziellen Schwierigkeiten. Für viele ist nicht einmal mehr die eigene Wohnung leistbar.
Vor allem Privatmieter in unsaniertem Altbau betroffen
Die Arbeiterkammer schätzt, dass alleine in Wien 10.000 Menschen vor der Zwangsräumung stehen. „Es sind vermehrt jene betroffen, die in unsanierten Altbauten zu privater Mieter wohnen“, weiß AK-Wohnexperte Thomas Ritt. Aber auch da gibt es Unterschiede. Je einkommensschwächer ein Bezirk ist, desto mehr Betroffene gibt es. „Im Genossenschaftsbau kommen Delogierungen weniger häufig vor“, erläutert Ritt weiter.
Mieter im Gemeindebau sind zwar ebenso betroffen, aber nicht so häufig, wie vielleicht vermutet. Das liegt nicht zuletzt an den Hilfsangeboten der Stadt und Wiener Wohnen. „Wir arbeiten etwa mit einem Delogierungspräventionsteam zusammen. Außerdem gibt es einen neuen Lehrgang für Mitarbeiter von Hausverwaltungen, die dabei helfen sollen, Wohnungsverluste zu vermeiden“, erklärt eine Sprecherin von Wiener Wohnen.
Im ersten Quartal dieses Jahres sei im Gemeindebau „nur“ 97-mal delogiert worden. Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál (SPÖ) sieht die Bundesregierung in der Pflicht: "Das Mietrecht muss reformiert werden, um auch den inflationären Einsatz von befristeten Mietverträgen zu beenden
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