Wer sein Kind zuhause unterrichten möchte, hat die Möglichkeit, den Sprössling von der Schule abzumelden. Das taten im Schuljahr 2019/20 – also vor der Pandemie – 89 Eltern, im vergangenen Jahr waren es schon 116. Stand Ende Juli hat sich der Wert für das kommende Schuljahr verdoppelt: Bis dato wurden 216 Anträge auf Abmeldung eingereicht. Das funktioniert in allen Schulstufen. Zur Kontrolle des Lernerfolges müssen die Kinder dann Leistungsüberprüfungen absolvieren.
Während der Lockdowns samt Schulschließungen war die Wiederöffnung der Bildungseinrichtungen eine Forderung mit sehr hoher Priorität. Es sei wichtig für die sozialen Kontakte der Kinder, außerdem sei dauerhafter Heimunterricht für die Kinder und Jugendlichen eine Belastung, hieß es. Das sehen die Eltern, die ihre Kinder in Zukunft zuhause unterrichten wollen, offenbar anders.
Es gibt Eltern, die Spaß am Unterrichten haben
Die Gründe dafür, sein Kind von der Schule abzumelden, sind jedoch vielfältiger, als es vielleicht scheint. „Die Pandemie und die Covid-Maßnahmen haben den Wunsch nach Heimunterricht sicher verstärkt, es gibt aber auch Eltern, die Spaß daran haben, die Kinder selbst zu unterrichten“, sagt Elternvertreterin Sabine Gabath (siehe Interview).
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Dieses Bild zeichnet sich auch auf Social Media. „Ich will nicht, dass meine Kinder eine Maske tragen müssen, ich will auch keine Tests und keine Impfung. Sie bleiben ganz sicher zuhause!“, schreibt eine Userin in einer Homeschooling-Facebook-Gruppe. Gleichzeitig gibt es aber auch viele, die unabhängig von Covid zuhause unterrichten und sich für Themen wie „freies und selbstbestimmtes Lernen“ stark machen. Auch eine Salzburger Facebook-Gruppe gibt es, in der etwa 200 Mitglieder ihre Erfahrungen und Lehrmethoden miteinander teilen.
Die Bildungsdirektion rechnet bis zum Ende der Frist übrigens noch mit weiteren Anträgen auf Schul-Abmeldung.
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