Brände in Griechenland

Tiroler Drohne hilft bei Suche nach Glutnestern

Elektronik
14.08.2021 11:00

Rund 40 Feuerwehrleute aus Salzburg und Tirol sind derzeit in Lalas auf der griechischen Halbinsel Peloponnes stationiert, um der Bevölkerung rund um die antike Stadt Olympia bei den kräfteraubenden Nachlöscharbeiten nach den verheerenden Waldbränden zu helfen. Mit dabei: eine Drohne aus Tirol mit modernster Software, die die Einsatzkräfte dabei unterstützen soll, frühzeitig Glutnester zu erkennen und zu bekämpfen.

Das dem Salzburger Waldbrand-Modul anvertraute Gebiet umfasst etwa 10.000 Hektar. Das Gelände ist extrem exponiert und unwegsam. „Nachdem das Flammeninferno bereits gelöscht ist und die zum Teil evakuierten Bewohner wieder in ihre Dörfer zurückgekehrt sind, gilt es nachhaltig Sicherheit zu vermitteln“, erklärte Einsatzleiter Carlo Vanzini. „Am wichtigsten ist es, die vielen noch vorhandenen Glutnester frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen, bevor die Flammen wieder auflodern.“

Für die frühzeitige Erkennung sämtlicher Glutnester erkundet die Drohne mittels Kamera und Wärmebildkamera die Gegend. Mithilfe der Drohne werden die Bodentruppen, die eingesetzten Fahrzeuge und die Flugunterstützung zielgerecht geleitet. Seit Ankunft der Mannschaft, die sich am Montagnachmittag auf den Weg nach Griechenland gemacht hatte, konnte die Drohne bereits mehrere „Hotspots“ orten. 

Laut dem Landesfeuerwehrverband Salzuburg wird das Kamerabild der Drohne über einen Livestream in Echtzeit zum Bediener in das Einsatzleitfahrzeug übertragen. Dadurch hat auch die Einsatzleitung jederzeit einen Überblick über die Lage. Vor allem in der Nacht erleichtert diese Technik den Einsatz und macht eine Arbeit in den Nachtstunden und somit auch den Schichtbetrieb überhaupt erst möglich.

(Bild: LFV Salzburg)

„Perfekte Zusammenarbeit“
Fünf Tiroler unterstützen die Salzburger Feuerwehrkräfte. „Die bundesländerübergreifende Zusammenarbeit zwischen Salzburg und Tirol funktioniert perfekt“, erklärte der Salzburger Landesfeuerwehrkommandant Günter Trinker. „Auf der einen Seite unser Team aus Salzburg und auf der anderen Seite die Drohne samt unterstützender Software mit geschulter Mannschaft aus Tirol. Ein vorbildlicher Einsatz, der für rasche Hilfeleistung im Ausland sorgt.“

Auch der Tiroler Landesfeuerwehrkommandant Peter Hölzl unterstützt die Zusammenarbeit in Griechenland: „Nachdem wir uns in Tirol seit über 30 Jahren mit der Waldbrandbekämpfung beschäftigen, ist es selbstverständlich, dass wir das Salzburger Waldbrand-Modul mit unserem Know-how und den Möglichkeiten der Feuerwehrdrohne unterstützen. Zugleich können unsere Kameraden dabei wertvolle, internationale Einsatzerfahrung sammeln und diese anschließend in die Weiterentwicklung der Waldbrandbekämpfung in Österreich einbringen.“

Punktgenaue GPS-Lokalisierung
Vom Lernfaktor berichtete auch Jörg Degenhart, Leiter des Sachgebiets Flugdienst und Waldbrandbekämpfung im Österreichischen Bundesfeuerwehrverband: „Gerade die Glutnester im Boden können bei entsprechendem Wind schnell ein Spotfeuer auslösen und die Brände neu entfachen. Durch punktgenaue GPS-Lokalisierung durch die Tiroler Drohne und Koordinaten-Einweisung der Bodentrupps haben wir schon viele Glutnester entfernt - zum Schutz der Anwohner, die sich mehr als dankbar und gastfreundlich über unseren Einsatz zeigen.“

Die freiwilligen Helfer aus Österreich sind in einer Volksschule stationiert. „Sie sind alle wohlauf“, hieß es auf Anfrage der APA. Das Camp sei gut organisiert. Mittlerweile ist auch eine Einheit aus Deutschland eingetroffen. Geplant ist, dass die Salzburger und Tiroler Feuerwehrleute am Samstag die Heimreise antreten. Sie werden von einem neuen Team aus Salzburg abgelöst. Ob es dann noch zu einer weiteren Ablöse kommt, steht vorerst nicht fest.

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