Schon im vergangenen Jahr blieb ein Bauer in Katzling bei Pöls mit dem Pflug hängen - und entdeckte so einen Grabstein aus Zeit 200 bis 300 nach Christus. Nun haben weiterführende archäologische Untersuchungen ergeben, dass es sich um einen ganzen Friedhof handeln könnte - was eine einmalige Entdeckung in der Region wäre.
Es hat klein begonnen und wird immer größer: Was einen Bauer beim Pflügen störte, ist nicht nur eine Inschrift-Tafel, sondern ein ganzes Grabmal. „Es wird von einer sechs mal acht Meter großen Grabmauer umschlossen. Daneben wurden weitere Gruben entdeckt, die wegen ihrer Form und Größe auch Gräber sein könnten“, erklärt Peter Koch von der Arbeitsgemeinschaft Geschichte und Archäologie. Zu dieser Erkenntnis gelangten geophysikalische Untersuchungen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) direkt neben der B114, der Triebener Bundesstraße.
„Wir vermuten, dass es in den angrenzenden Äckern und unter der Bundesstraße weitere spektakuläre Funde gibt“, sagt Koch. Was diese so besonders machen würde? „So nördlich in der Steiermark sind römische Grabsammlungen ganz selten. Es ist das erste Mal, dass hier ein intaktes Grab entdeckt wurde.“
Mutter gab Grab für Familie in Auftrag
Die Inschrift-Tafel soll übrigens von einer Österreicherin, die mit einem Römer verheiratet war, für ihren Sohn Quintus und ihre Mutter Primula in Auftrag gegeben worden sein. „Das Latein ist sehr fehlerhaft“, sagt Koch. Und die Tafel birgt noch einige Geheimnisse. „Etwa ein Drittel davon fehlt nämlich.“
Die Universität Graz wird im Herbst Neugrabungen durchführen. Der Stein wird derzeit in Gleisdorf restauriert. „Es könnten noch Farbpigmente erhalten sein“, sagt Koch. Ausgestellt soll er im Gemeindeamt Pöls und dann in Trieben werden.
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