Wirbel in Sri Lanka
Gesundheitsministerin wegen Irrlehren abgesetzt
Ausgerechnet die Gesundheitsministerin hatte in Sri Lanka immer wieder mit Falschinformationen über das Coronavirus für Aufsehen gesorgt. Nun ist die Politikerin ihren Job los. Pavithra Wanniarachchi hatte beispielsweise für den angeblichen Corona-„Zaubertrank“ eines selbst ernannten Wunderheilers geworben und das Mittel auch selbst öffentlich eingenommen. Im Jänner war sie dann mit Covid-19 auf der Intensivstation gelandet. Wie das Präsidialamt am Montag erklärte, wurde die Zuständigkeit für das Ressort einem Kabinettskollegen übertragen.
Zu den eigenwilligen Aktionen der Gesundheitsministerin gegen die Corona-Gefahr zählte, dass sie im November „heiliges“ Wasser in einen Fluss goss, nachdem ihr ein selbst ernannter Abgesandter Gottes gesagt hatte, damit könne die Pandemie in Sri Lanka gestoppt werden. In der vergangenen Woche gab es in dem Land offiziell mehr als 150 Corona-Tote, die Zahl der täglichen Neuinfektionen stieg auf mehr als 3000. Mitarbeiter des Gesundheitssystems werfen dem Gesundheitsministerium jedoch vor, mit geschönten Zahlen zu arbeiten, die tatsächliche Infektionszahl liege bis zu dreimal höher. Die Krankenhäuser sind mit dem Ansturm der Patienten überfordert, Krematorien machen Überstunden.
Bisher wurde über das Land mit seinen 21 Millionen Einwohnern kein Lockdown verhängt. Ab Dienstag sind Hochzeiten und Feiern untersagt, auch staatliche Zeremonien und öffentliche Festlichkeiten wurden bis 1. September ausgesetzt. Geschäfte und Restaurants müssen seit Montag eine nächtliche Sperrstunde einhalten.
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