Im September werden alle impfwilligen Österreicher voll gegen Covid-19 immunisiert sein, auch alle Kinder und Jugendlichen ab zwölf Jahren. Das hält Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der NEOS fest. Bezogen auf die Durchimpfungsrate bis Ende August verweist Mückstein auf „zumindest 70 Prozent Impfwillige“, die es jetzt mit möglichst niederschwelligen Angeboten zu erreichen gelte.
Ob sich das ausgehen wird, bleibt offen, da die Impfungen immer weniger werden. Bis 15. August haben 60,36 Prozent der Gesamtbevölkerung bzw. knapp 5,4 Millionen Menschen zumindest eine Corona-Schutzimpfung erhalten. Knapp fünf Millionen bzw. 55,92 Prozent sind vollimmunisiert, wobei sich das Impftempo in den vergangenen Wochen deutlich reduziert hat.
Große Regionale Unterschiede bei Durchimpfung
Am Sonntag ließen sich 6642 Personen immunisieren - das ist nicht ein Mal ein Viertel des Werts, der noch zwei Wochen zuvor erreicht wurde. Am 1. August waren 26.930 Stiche gegen das Coronavirus verabreicht worden. Es gibt auch weiterhin signifikante regionale Unterschiede. Die Gemeinde Spiss im Tiroler Bezirk Landeck kommt auf gerade ein Mal 29,29 Prozent Vollimmunisierte, auch Auerbach im Bezirk Braunau/Inn in Oberösterreich und Stall im Kärntner Bezirk Spittal/Drau hinken mit 29,39 bzw. 30,46 Prozent hinterher.
Impfmüdigkeit in Oberösterreich am größten
Richtet man den Blick auf die einzelnen Bundesländer, ist aktuell in Oberösterreich mit einem Anteil von 51,99 Vollimmunisierten die Impfmüdigkeit am Größten. Salzburg und Kärnten kommen auf 53,11 bzw. 53,18 Prozent, Wien auf 53,51 Prozent. Die höchste Impfquote gibt es mit Abstand im Burgenland, wo 63,80 Prozent der Bevölkerung umfänglich geschützt ist. Über 60 Prozent Vollimmunisierte weist mit derzeit 60,03 Prozent ansonsten nur Niederösterreich auf.
Mückstein will weiter an Impfbereitschaft arbeiten
Zur Steigerung der Impfbereitschaft und der angestrebten Durchimpfungsrate von zumindest 70 Prozent soll die im Kanzleramt angesiedelte und mit anderen Ressorts abgestimmte Kampagne „Österreich impft“ beitragen. Darüber hinaus verweist Mückstein auf den wöchentlichen Austausch mit den Impfkoordinatoren in den Ländern, wo es darum gehe, „möglichst niederschwellige, den jeweiligen regionalen Gegebenheiten angepasste Impfangebote zu schaffen.“
Impfargumente in verschiedenen Sprachen
Dazu will Mückstein die Kommunikation mit einzelnen Stakeholdern vertiefen. So soll vor allem die Aufklärung und Information von Communities mit verstärktem Migrationshintergrund intensiviert werden. Es soll mehr Informationen und Argumente zur Impfung in verschiedenen Sprachen sowie Mikrokampagnen in fremdsprachigen Print- und Online-Medien geben.
Weiters wird auf gezielte niederschwellige Ansprache von Familien über Verbände und Vereine gesetzt, mit denen vor allem Kinder und Jugendliche sowie Schwangere und Stillende erreicht werden sollen. Schließlich sind auch niederschwellige Kurzvideos in mehreren Sprachen angedacht, in denen sich Experten mit den häufigsten Fragen zur Impfthematik auseinandersetzen.
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