Zur Lage im Land:

Spießrutenlauf für Impfwillige in Niederösterreich

(Bild: stock.adob.com, Krone KREATIV)

Der Impfbus macht also im ganzen Land Station, in den Gemeinden poppen Impfstraßen auf, Hausärzte laden zu Spontanterminen - wer eine Impfung will, der bekommt sie auch. Der Fall eines Pensionisten aus dem Mostviertel beweist aber, dass Monate nach dem „Startschuss“ noch immer nicht alle Fehler im System ausgemerzt wurden.

Eigentlich wäre er schon eher drangekommen, doch als die Anmeldelisten für seine Altersgruppe geöffnet wurden, war der Betroffene in einem heimischen Krankenhaus. Patienten in den Landeskliniken wurden damals, auch auf ihren ausdrücklichen Wunsch hin nicht geimpft. Nach seiner Entlassung versuchte der Pensionist dann Anfang Juli erneut sein Glück am PC, scheiterte daheim aber ebenso wie die Helfer auf der Gemeinde: „Niemand brachte die Terminbuchung zustande!“

Andere Menschen hätten hier bereits längst aufgegeben - und nach Erzählungen von Ärzten haben das unzählige, vor allem ältere Patienten im Land auch getan. Auf gut Glück fuhr der rüstige Rentner also, damals verpönt, ohne Termin ins Impfzentrum nach Wieselburg. Dort herrschte gähnende Leere, zum Glück für den Impfwilligen.

Der Weg zur 2. Dosis war genauso steinig, dauerte statt drei Wochen bis Mitte August: „Ich bin Pensionist, ich habe ja Zeit“, erzählt der Betroffene. Mit Humor und Beharrlichkeit nahm seine Geschichte ein gutes Ende. Doch die Frage bleibt: Wie viele andere in seiner Situation haben unterwegs aufgegeben?