Obwohl es im Tal frische 13 Grad hat, ist es am Gletscher nicht winterlich. Bei der Bergstation auf 2700 Metern Höhe machen die ersten Schritte im Schnee rasch klar: Alles schmilzt, rinnt, tropft. „Der Schmelzwassersee hier war im Vorjahr noch nicht da“, erklärt Klaus Reingruber, Meteorologe aus Attnang-Puchheim, beim Rundumblick. Er misst seit 15 Jahren den Gletscherrückgang.
Eispalast in weiße Planen verpackt
Den Eispalast, eine Touristenattraktion, und die Skilifttrasse hat man in weiße Planen verpackt. Weiß hält kühl, ohne Plane wäre der Altschnee dunkel durch Staub und Geröll - und würde noch rascher schmelzen. Die Klimaerwärmung hat Hoffnungen, der Rückgang sei in kühleren Monaten gebremst worden, zunichtegemacht. Es schneite kaum, sondern regnete nur. Ein Negativrekord steht bevor: Erstmals wird der Gletscher von ursprünglich 5,3 auf 2,4 Quadratkilometer geschrumpft sein, seine Fläche hat sich mehr als halbiert.
Eindeutiges Warnsignal
Im Jahr 2100 ist er verschwunden. Für Umweltministerin Leonore Gewessler ein eindeutiges Warnsignal, um konsequent gegen die Klimakrise vorzugehen. Landesrat Stefan Kaineder stellte die „AppTauen“-App vor, mit der jeder das Sterben des ewigen Eises zu Hause mitverfolgen kann.
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