Was passiert bei einer Covid-19-Infektion? Und warum erkranken einige Menschen leicht, andere schwer? Spannende Erkenntnisse liefern Forscher der Medizin-Uni Innsbruck. Dabei spielen neben Antikörpern auch Killer-T-Zellen eine wichtige Rolle. Denn das Immunsystem antwortet sehr unterschiedlich.
Die sogenannten Killer-T-Zellen im Körper machen ihrem Namen alle Ehre: Sie können infizierte Zellen abtöten und damit die Ausbreitung eines Virus verhindern. „Covid-19-Patienten mit einem milden Verlauf haben sehr aktive T-Zellen“, sagt Immunologe Wilfried Posch vom Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie in Innsbruck. Das ist eine zentrale Erkenntnis einer Studie, die Posch gemeinsam mit Kollegen durchgeführt hat. Dazu wurden Gewebeproben von Corona-Patienten untersucht.
Überschießende Immunreaktion als Problem
Die Wissenschaftler zeigen auch auf, dass Infizierte mit einem schweren Krankheitsverlauf besonders viele Antikörper gebildet haben. Das klingt im ersten Moment unlogisch, ist aber schlüssig und rasch erklärt. „Wenn viele Antikörper auf viele Viren treffen, wird die Entzündungsreaktion weiter angeheizt“, erklärt Posch den Ablauf. Genau das führt in der Folge zu Gewebeschäden. „In diesen Fällen ist nicht das Virus an sich, sondern die überschießende Entzündungsreaktion das Problem und Patienten landen auf der Intensivstation.“
Die Antikörperbildung durch die Impfung ist hingegen eine effektive, weil sie das Virus bereits vor dem Eindringen in die Zelle unschädlich machen kann.
In diesen Fällen ist nicht das Virus an sich, sondern die überschießende Entzündungsreaktion das Problem und Patienten landen auf der Intensivstation.
Immunologe Wilfried Posch
Erkenntnisse sind wichtig für die Therapie
Die Erkenntnisse der Tiroler Forscher sind für die Therapie wichtig. Es werden bereits Medikamente getestet, die die Immunantwort bei Corona-Patienten bremsen sollen. Posch: „Dass es funktioniert, haben wir im Labor bereits nachgewiesen.“ Eingesetzt werden sollen diese Medikamente vor allem bei Patienten, die sich aufgrund von Vorerkrankungen nicht durch eine Impfung schützen können und gleichzeitig ein hohes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.