Horrende Mietpreise, die GIS, der immer teurer werdende Warenkorb und jetzt auch noch die Erhöhung der Gebühren für Müll, Kanal und Wasser. In Wien wird alles teurer - und nicht erst seit gestern. Die „Krone“ hat sich bei den Hauptstädtern umgehört, ob das Leben hier denn noch leistbar ist. Tenor: nur noch schwer.
Alles wird immer teurer - vom Auto bis zu den Versicherungen. „Auch die Lebensmittelpreise sind ein Wahnsinn. Unglaublich, wie sehr sie in letzter Zeit gestiegen sind“, findet Pensionist Josef Weber, der noch geringfügig mit dem Taxi fährt, weil „alles immer mehr kostet“. Auch bei der Stadt - ab 1. Jänner steigen die Preise für Müll und Co. (siehe Bericht links).
„Das ist gerade jetzt in der Krise, wo viele jeden Cent zweimal umdrehen müssen, schlimm“, sagt auch Dragomir Vujic. Immerhin können sich schon jetzt viele nicht einmal mehr ihre Miete leisten. Die Arbeiterkammer schätzt, dass 10.000 Wiener kurz vor der Delogierung stehen. Bei den horrenden Preisen auch nicht wirklich verwunderlich. Wer in einer günstigen Wohnung lebt, hat Glück. Meist ist dieses Glück aber auch nur befristet.
Man könne sich das Leben nur dann leisten, wenn man Prioritäten setze, sagt eine andere Wienerin. Denn: „So unbeschwert wie früher ist es eben schon lange nicht mehr.“
Es wird im Moment alles teurer. Das ist gerade jetzt in der Krise, in der viele jeden Cent zweimal umdrehen müssen, schlimm. Vor allem diese grundlose Erhöhung der Mieten, die sind zu teuer. Man spürt im Moment zwar schon, dass alles mehr kostet, im Gegensatz zu anderen Großstädten, geht es noch.
Dragomir Vujic (37), Angestellter
Die Gebührenerhöhung finde ich mit zwei Euro pro Monat vertretbar. Es kommt natürlich auch immer darauf an, was man verdient. Ich kann es mir zum Glück leisten. Störender finde ich da schon, dass die Mieten immer höher werden. Wobei, man muss das aber natürlich auch immer im internationalen Vergleich sehen.
Rahel Falk (51), TU-Angestellte mit Tochter Liv-Lilith
Rohstoffe und vieles andere wird teurer. Es ist dann auch klar, dass die Gebühren erhöht werden müssen. So ist es nun mal. Deswegen muss man auch Prioritäten setzen, was die Finanzen betrifft. Man muss mit Geld umgehen können, dann kann man sich das Leben in Wien leisten.
Angela K. (68), Pensionistin
Es wird finanziell schon immer schwieriger. Man muss sich nur die Lebensmittelpreise anschauen, wie die in letzter Zeit gestiegen sind. Zum Glück habe ich eine kleine, günstige Wohnung. Schwer ist es trotzdem. Ich bin in Pension, fahre aber noch geringfügig mit dem Taxi.
Josef Weber (74), Pensionist und Taxifahrer
Meiner Meinung nach ist alles relativ. Natürlich kann man immer jammern, doch wir leben in einem wohlhabenden Land, in dem es den meisten gut geht. Ich habe auch nur eine kleine Pension, man kann sich dann eben nicht alles kaufen. Aber leben kann man schon.
Brigitte Klissenbauer (72), Pensionistin
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