Aufregung in NÖ

„Westticket“ sorgt für politisches Säbelrasseln

Niederösterreich
19.08.2021 10:00

„Man bekommt verdammt viel für sein Geld.“ Mit diesen klaren Worten stellte die grüne Verkehrsministerin Leonore Gewessler gestern das 1-2-3-Ticket vor. Dabei hat sie offenbar auf die Ostregion vergessen, mit deren Verkehrsverbund die Verhandlungen eigentlich noch laufen...

Für 1095 Euro ein Jahr lang mit allen Öffis durch ganz Österreich fahren – ganz Österreich? Nein, in den Plänen der Verkehrsministerin ist die Ostregion nach wie vor nicht berücksichtigt. Das ist jene Region, in der rund 60 Prozent aller Öffi-Fahrer unterwegs sind. Mehr als eine Milliarde Menschen sind in Niederösterreicher, Wien und dem Burgenland pro Jahr mit Bus und Bahn unterwegs – und dennoch wurde der Abschluss der Verhandlungen mit dieser Mobilitätsregion nicht abgewartet. Entsprechend überrascht zeigte sich Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko: „Wir haben in den vergangenen Monaten gute Gespräche mit dem Bund geführt und uns auch einiges aufeinander zu bewegt, von einer bevorstehenden Lösung zu sprechen wäre aber eindeutig zu früh“, stellt der VP-Mann klar.

Start im Oktober „illusorisch“
Und dennoch ist es vor allem die Volkspartei, die im politischen Diskurs gestern ihr Fett wegbekam. Dem Vernehmen nach liegt eine Einigung mit den SP-geführten Ländern Wien – wo es an der zu geringen finanziellen Entschädigung krankt – und dem Burgenland noch weiter weg als in Niederösterreich. Pannonische Pendler, die in der Bundeshauptstadt arbeiten, müssten nämlich laut aktuellem Entwurf den Preis für alle drei Bundesländer berappen. Für sie ist, wie berichtet, eine Korridorlösung in Arbeit. Einen Start für das Klimaticket bereits im heurigen Oktober, wie Gewessler ihn gestern als fix präsentiert hat, nennt Schleritzko schlicht: „Illusorisch“.

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