Aggressionen nehmen zu

Experten warnen: Hitze lässt Unfallgefahr steigen

Österreich
19.08.2021 14:05

Die zunehmenden Hitzewellen in Europa mit immer höheren Temperaturen machen auch Österreich zu schaffen. 13 der 15 wärmsten Jahre seit Messbeginn waren in den 2000er-Jahren. Damit einher geht auch eine signifikant höhere Zahl von Verkehrsunfällen mit Todesfolge an Hitzetagen, wie Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz beim Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), am Donnerstag erklärte.

Während in vielen Teilen Europas Waldbrände wüten und der Wassermangel zunimmt, macht sich die zunehmende Hitze in Österreich vor allem mit gesundheitlichen Problemen und steigenden Unfallzahlen bemerkbar. „An Hitzetagen haben wir 73 Prozent mehr Verkehrsunfälle mit 57 Prozent mehr Todesopfern“, erläuterte Kaltenegger.

(Bild: Birbaumer Christof)

Häufung von Fahrfehlern
Besonders betroffen seien Fahrrad- und Motorradfahrer, da sich diese am wenigsten vor der Hitze schützen könnten. An Hitzetagen (über 30 Grad) gebe es drei Mal so viele Fahrrad- und sechs Mal mehr Motorradunfälle. Bei den Autofahrern zeige sich eine Häufung von Fahrfehlern. Schon bei 28 Grad verdoppeln sich diese und vervierfachen sich bei 32 Grad.

(Bild: stock.adobe.com)

„Es wird von vielen nach wie vor unterschätzt“
Umweltmediziner Hans-Peter Hutter erklärte: „Es wird von vielen nach wie vor unterschätzt, wie Hitzestress auf unseren Körper, auf unsere geistige Leistungsfähigkeit und letztendlich auch auf unsere emotionale Seite wirkt.“ Mit zunehmender Länge und höheren Maximaltemperaturen einer Hitzewelle stiegen auch die Auswirkungen, so Hutter weiter. Die Folgen seien Gereiztheit, steigende Aggressionsbereitschaft (etwa bei Auseinandersetzungen im Straßenverkehr), aber auch Ängste und depressive Verstimmungen.

Umweltmediziner Hans-Peter Hutter (Bild: krone.tv)
Umweltmediziner Hans-Peter Hutter

Allgemein ist die körperliche Leistungsfähigkeit herabgesetzt, wozu Tropennächte (über 20 Grad) in urbanen Gebieten besonders beitragen, da sich in solchen Nächten der Organismus nicht richtig erholen kann. Besonders betroffen sind Ältere (besonders ab 80 Jahren), aber auch Kinder und Säuglinge, deren körperlicher Kühlungsmechanismus noch nicht ausgereift ist, wie Hutter betonte.

Porträt von krone.at
krone.at
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