Maskenpflicht
Corona-Streit am Rücken der Kinder
An US-Schulen artet der Streit um die Maskenpflicht aus. Eine deutsche Studie zeigt indes die Auswirkungen von Schulschließungen.
Die große Mehrheit der Demokraten ist für eine Maskenpflicht an US-Schulen, die meisten Republikaner dagegen. Angeheizt wird die Debatte von Floridas republikanischem Gouverneur Ron DeSantis: „Eltern haben selbst zu entscheiden, ob Kinder Masken tragen sollen oder nicht.“ Mehrere Schulbezirke kündigten an, sich ihm zu widersetzen. Daraufhin drohte der Gouverneur, finanzielle Mittel zu kürzen.
Kinder sind müder, einsamer, gereizter
Weitaus tiefere Spuren als die Maskenpflicht hinterlässt aber die Pandemie in der Psyche der Kinder und Teenager weltweit. Die Hälfte der befragten deutschen Eltern schulpflichtiger Kinder im Alter von sechs bis 16 Jahren gibt in einer Forsa-Studie an, dass die Stimmung ihres Kindes schlechter ist als vor der Pandemie.
Ein gutes Drittel (38%) beobachtete eine zunehmende Gereiztheit des Kindes. Ein knappes Drittel (32%) nimmt wahr, dass das Kind sich einsamer fühlt oder sich mehr mit den Geschwistern oder Eltern streitet (29%). Ein Fünftel stellt fest, dass sich ihr Kind trauriger fühlt (21%), sich mehr Sorgen macht, alles zu schaffen (20%), sowie erschöpfter oder müder ist (19%). Nur fünf Prozent der Eltern sind der Ansicht, dass ihr Kind ausgeglichener ist als vorher.
Große Freude über die Rückkehr in die Schule
Bei der Rückkehr in die Schulen empfanden 61% der Kinder Freude, 48% Erleichterung. 17% äußerten aber Sorgen, zehn Prozent hatten Angst vor einer Ansteckung. Acht Prozent reagierten mit körperlichen Symptomen wie Bauch- oder Kopfschmerzen. Sechs Prozent verweigerten die Rückkehr.
Deutsche Kinder- und Jugendpsychotherapeuten raten Eltern, viel mit ihren Kindern zu sprechen. Sie könnten Schülern den Druck nehmen und den Blick auf die Ressourcen lenken. An erster Stelle sollte für sie jetzt die Freude stehen und nicht Leistung.
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