Die am Freitag veröffentlichten Prognosen für die Treibhausgase 2020 (Nowcast 2021) zeigen zwar einen deutlichen, beispiellosen Rückgang von rund 7,7 Prozent der klimaschädlichen Emissionen gegenüber dem Vorjahr (2019) - jedoch sind diese in erster Linie auf die Corona-bedingten Lockdowns und den temporären Rückgang an Emissionen durch weniger Verkehr zurückzuführen. „Die Reduktion von Treibhausgas-Emissionen muss man aktiv vorantreiben - einfach abzuwarten und sich über einen krisenbedingten Rückgang zu freuen, ist zu wenig“, reagierte heute Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky auf die von Ministerin Leonore Gewessler bekannt gemachten Zahlen.
„Nach wie vor fehlen auf Bundesebene die gesetzlichen Klimaziele für 2021 und auch ein sozial gerechter Plan für die Klimaneutralität“, so Czernohorszky. Klimaneutralität brauche viele aktive Schritte - gerade auch im lokalen Bereich.
Wien soll zu Zero Waste City werden
„Wir haben uns in Wien bis 2040 die Klimaneutralität zum Ziel gesetzt, unser aktuelles Regierungsprogramm ist ein Klimaschutzprogramm. Wir setzen dabei auf den massiven Ausbau erneuerbarer Energien, den Ausstieg aus fossilen Heizsystemen und entwickeln uns zu einer Zero Waste City.“
„Hirn und Herzen ansprechen“
Wien werde weiters auch ein partizipatives Klimabudget schaffen, um mit dem Wienern gemeinsam den Weg zur CO2-neutralen Stadt zu gehen. „Um die notwendigen Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen erfolgreich umzusetzen, müssen wir neben dem Hirn vor allem auch die Herzen ansprechen. Es braucht ordnungspolitische Zielsetzungen, wir müssen aber auch Menschen ermächtigen, den Weg zur CO2-neutralen Stadt mitzugehen!“
Greenpeace: Keine Trendumkehr bei Treibhausgasen
Das Jahr 2020 stellt ein Ausnahmejahr dar und nicht den Beginn eines langfristigen Abwärtstrends der Emissionen. Dazu benötigt es eine schrittweise, langfristige und konsequente Transformation. Zwar ist es erfreulich, dass mit der Schließung des letzten heimischen Kohlekraftwerks die Emissionen ebenfalls deutlich zurückgingen, das kann jedoch nur der erste Schritt hin zu einer klimaverträglichen Zukunft sein, so die Umweltorganisation.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.