Nimmt Regelbetrieb auf

Abwasser-Monitoring künftig verstärkt im Einsatz

Tirol
20.08.2021 14:00

Das Covid-Abwasser-Monitoring in Tirol war bisher im Testbetrieb. Ab Oktober soll es nun als reguläres Werkzeug zur Erkennung der weiteren Pandemie-Entwicklung dienen. Aber auch andere Krankheiten, deren Erreger über den Darm ausgeschieden werden, will man damit künftig frühzeitig erkennen.

Seit Mai 2020 läuft das SARS-CoV-2-Abwasser-Monitoring Tirol im Probebetrieb. Dafür hat das Land Tirol bisher 950.000 Euro zur Verfügung gestellt. Jetzt hat die Landesregierung auf Antrag von Finanzreferent und Landeshauptmann Günther Platter und Gesundheitslandesrätin Annette Leja beschlossen, das Covid-Früherkennungssystem in den Regelbetrieb zu überführen. Im heurigen Oktober soll es losgehen. Man schätzt, dass das derzeitige System dafür nur geringfügig angepasst werden muss.

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Schon jetzt haben die Gerichtsmedizin Innsbruck, das Land Tirol und das Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol mit diesem Projekt die Vorreiterrolle inne.

LH Günther Platter, LR Annette Leja und LH-Stv. Josef Geisler

Monitoring umfasst fast ganz Tirol
Am Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck wird unter der Leitung von Herbert Oberacher die Konzentration der Virus-RNA im Abwasser analysiert. Mittlerweile kommen die Proben von insgesamt 47 Messpunkten im Einzugsgebiet von 43 Tiroler Kläranlagen. Damit wird das Abwasser von 98 Prozent aller Menschen in Tirol erfasst. Die Analysen werden in Verbindung mit weiteren Indikatoren auch vom Corona-Einsatzstab des Landes für Entscheidungen und Beobachtungen herangezogen.

Auch auf andere Krankheiten anwendbar
Das Frühwarnsystem solle aber nicht nur in der aktuellen Corona-Pandemie zum Einsatz kommen, betont LH Günther Platter: „Dieses niederschwellige Frühwarnsystem soll die Tiroler Bevölkerung auch vor anderen auftretenden ansteckenden Krankheiten oder epidemiologischen Szenarien durch ein frühzeitiges landesweites Screening schützen.“ Das betreffe Hepatitis A, Polio oder auch neu auftretende Krankheitserreger, die über den Darm ausgeschieden werden, erklärt der Landeshauptmann.

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