Nach einer mehrtägigen Debatte über die massive Bodenversiegelung in Österreich kündigte die Bundesregierung unlängst an, einen Plan dagegen vorzulegen. Gut so, sagt die Mehrheit der Gesellschaft laut einer Umfrage im Auftrag des WWF: Rund drei Viertel wollen gar eine verbindliche Obergrenze.
In Österreich wird täglich Boden im Ausmaß von knapp 20 Fußballfeldern versiegelt. Nun ist sich die Politik zwar einig, dass dies viel zu viel ist – die Frage ist nur: Was tun? Im Herbst besprechen Bund, Länder und Gemeinden bei der „Raumordnungskonferenz“ diese Frage, im Frühjahr soll laut Regierung ein Paket gegen Bodenverbrauch fertig sein.
Solange es kein verbindliches Reduktionsziel für den Flächenfraß gibt, wird weiter wertvolle Natur zubetoniert.
WWF-Umweltschützerin Hanna Simons
Die Akzeptanz für harte Maßnahmen scheint dabei jedenfalls gegeben: Laut einer Market-Umfrage für den WWF sind knapp 80 Prozent dafür, große Bauprojekte strenger auf ihre Umweltverträglichkeit zu prüfen. Und mehr noch: 76 Prozent können sich sogar eine verbindliche Obergrenze für Bodenverbrauch im ganzen Land vorstellen, der WWF würde eine solche gerne bei einem Hektar pro Tag ziehen (derzeit sind es fast zwölf). Die größte Sorge rund um die Verbauung ist laut der Umfrage die steigende Hochwassergefahr.
Den Grünen verschafft die Studie übrigens Rückenwind: 64 Prozent sind bei den politisch umstrittenen Prüfungen des Umweltministeriums von ASFINAG-Bauprojekten der Ansicht, dass diese ruhig gestoppt werden können, wenn sie Klimazielen im Weg stehen.
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