Noch viele Defizite

Österreicher: Bodenschutz geht vor Straßenbau

Klima
21.08.2021 10:26

Wie die Österreicher zum zunehmenden Bodenverbrauch stehen, hat eine beim Linzer market-Institut in Auftrag gegebenen Umfrage erheben lassen. Die Haltung zu einem der laut WWF „größten Umweltprobleme Österreichs“ fiel dabei recht eindeutig aus. 64 Prozent wären für ein Ende von Schnellstraßen- und Autobahnprojekten wie etwa dem gerade kontroversiell diskutierten Lobautunnel, „wenn diese den Klima- und Bodenschutzzielen widersprechen“.

Von den vom 1000 Befragten ab 16 Jahren fordern insgesamt 76 Prozent zudem einen „Bodenschutz-Vertrag, der auch eine verbindliche Obergrenze für den Bodenverbrauch vorsieht“. Vier von fünf Menschen in Österreich befürworten bei größeren Bauprojekten eine strengere Prüfung der Folgen für das Klima und den Bodenschutz als bisher.

Reduktionsziel soll 2030 erreicht werden
Trotz punktueller Verbesserungen gebe es immer noch viele Defizite. Mit 11,5 Hektar pro Tag liegt der Bodenverbrauch um das Vierfache über dem offiziellen Nachhaltigkeitsziel des Bundes von 2,5 Hektar. Dieses Reduktionsziel wurde von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) Ende Juni verlautbart und soll bis zum Jahr 2030 erreicht werden. Die genannten 11,5 Hektar beziehen sich wiederum auf den durchschnittlichen Verbrauch in den vergangenen drei Jahren.

(Bild: Krone Kreativ|Quelle: WWF/Market)
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Die Menschen sorgen sich um die negativen Auswirkungen des hohen Bodenverbrauchs in ihrer unmittelbaren Umgebung und fordern verbindliche Maßnahmen dagegen.

market-Studienleiterin Birgit Starmayr

„Die Menschen sorgen sich um die negativen Auswirkungen des hohen Bodenverbrauchs in ihrer unmittelbaren Umgebung und fordern verbindliche Maßnahmen dagegen“, interpretierte market-Studienleiterin Birgit Starmayr die Ergebnisse der im Zeitraum vom 9. bis 12. August durchgeführten repräsentativen Erhebung. So gaben 74 Prozent der Befragten an, dass sie die Gefahr von stärkeren Überflutungen als problematisch wahrnehmen, während 62 Prozent eine Verschlimmerung der Dürreperioden befürchten. Auch den Verlust der biologischen Vielfalt (58 Prozent), von Ackerflächen (55 Prozent) und Naherholungsräumen (54 Prozent) sahen die Befragten mehrheitlich kritisch.

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