„Krone“-Gastkommentar

Christian Baha: Inflation ist wie Alkohol

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Seit ich an den 50. Jahrestag der Abschaffung des Goldstandards erinnerte, werde ich gefragt, wie sich Sparer gegen die schleichende Geldentwertung wehren können. Welches Edelmetall am meisten Sinn macht, um der grassierenden Inflation (USA: 5,4%, Österreich: 3,8%) und der Negativverzinsung von Sparguthaben zu entkommen?

Denn Inflation ist wie Alkohol: In geringen Mengen gesund, bei Überkonsum ein Desaster. Zwischen 1 und 2,5% kein Problem, wenn aber die Preise um über 6% steigen, dann wird es gefährlich.

Die Antwort zur Absicherung: 49% Gold, 25% Silber, 15% Palladium, 10% Platin, 1% Bitcoin. Schon im alten Rom war eine Goldunze für eine Toga gut, heute kann man immer noch zumindest einen Maßanzug dafür kaufen und die Kaufkraft bewahren. Silber, das Gold des kleinen Mannes, besitzt glänzende Aussichten, da de facto weltweit in 5000 Jahren nur achtmal so viel Silber (1,6 Millionen Tonnen) wie Gold (195.000 Tonnen) abgebaut wurde.

Dennoch erhält man für eine Unze Gold derzeit 77 Unzen Silber. Das zeigt das enorme Potenzial; im historischen Schnitt liegt das Verhältnis lediglich bei 1:12. Dazu kommt: Silber wird im Gegensatz zu Gold vor allem in der Industrie benötigt, ebenso wie Palladium, dessen Wert sich seit 2008 vervierzehnfacht hat; Silber stieg in dem Zeitraum nur um das Dreifache.

Es hat schon einen Grund, warum es 1100 Jahre lang neben dem Gold- auch den Silberstandard gab.

Christian Baha, Kronen Zeitung (Gastkommentar)