Jubiläumsausstellung

Geschichte, die Alt und Jung bis heute sehr bewegt

Burgenland
22.08.2021 12:12

Großes Interesse weckt die bemerkenswerte Ausstellung zum 100-Jahre-Jubiläum des Burgenlandes auf Burg Schlaining. Jeden Tag wandeln mehr als 500 Besucher auf den Spuren der bewegten Vergangenheit - kuriose Fakten inbegriffen.

„Ich bin positiv überrascht. Das Echo auf die Jubiläumsschau ist enorm“, zieht „Burgherr“ und Ausstellungskoordinator Norbert Darabos Bilanz nach den ersten Tagen. Wie berichtet, spiegeln 850 sehenswerte Exponate von mehr als 120 Leihgebern die Entstehung und Entwicklung des Burgenlandes anschaulich wider. In den Mittelpunkt gerückt werden - abgesehen von Kulinarik und Genuss - außergewöhnliche Erinnerungen namhafter Persönlichkeiten, interessante Fakten sowie faszinierende Lebensgeschichten.

850 sehenswerte Exponate spiegeln das Leben wider, die Themen reichen von der Musik bis zur Dorfkultur.  (Bild: Christian Schulter)
850 sehenswerte Exponate spiegeln das Leben wider, die Themen reichen von der Musik bis zur Dorfkultur. 

Geplante Flucht durch den Neusiedler See
Auf 1300 barrierefreien Quadratmetern spannt sich der Bogen der wissenswerten Details von Politik, Wirtschaft und Umwelt über kulturelle Vielfalt und Identität bis zur Auswanderung und Fluchtbewegungen. Die Themenbereiche sind gespickt mit außergewöhnlichen Sammlerstücken.

Besondere Aufmerksamkeit erregten unter anderem das Schicksal von Zeitzeugin Regine Engelschalk. Die gebürtige Ostdeutsche wollte seinerzeit aus der DDR fliehen. Um den Eisernen Vorhang zu überwinden, schaffte sie sich eine spezielle Taucherausrüstung an. Damit wollte Engelschalk von Ungarn aus durch den Neusiedler See unbemerkt nach Österreich „tauchen“. Doch die Freiheitssuchende wurde verhaftet. Zwei Jahre war sie eingesperrt. Danach ist Engelschalk einfach aus der DDR ausgewiesen worden.

Regine Engelschalk mit Taucheranzug zur Seedurchquerung (Bild: Christian Steinbrenner)
Regine Engelschalk mit Taucheranzug zur Seedurchquerung

Positive Bilanz
„Bis heute lösen Schicksale wie dieses großes Interesse aus“, betont Darabos. Dasselbe gilt für die aus dem Mittelburgenland stammende Widerstandskämpferin Käthe Sasso (90), die Gast war. Auch viele junge Besucher sind von der Schau auf der Burg begeistert. „Die Reaktion vor allem der vielen jungen Besucher ist höchst erfreulich“, so Darabos.

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Höchst erfreulich ist die Reaktion vor allem der vielen jungen Besucher. Beim Verlassen der Burg loben sie, wie spannend die Schau ist.

Norbert Darabos, Koordinator der Ausstellung

Die große Jubiläumsausstellung „Wir sind 100. Burgenland schreibt Geschichte“ ist geöffnet von Dienstag bis Sonntag zwischen 9 und 18 Uhr, ab Oktober dann bis 17 Uhr. 

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