TV-Reporter berichtet
Kabul: „Menschen am Flughafen zu Tode gequetscht“
Im Gedränge am Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul hat es einem Medienbericht zufolge mehrere Tote gegeben. Aufnahmen des britischen Fernsehsenders Sky News zeigten am Samstag, wie Soldaten mindestens drei Leichen mit weißer Plane abdeckten. Woran die Menschen starben, war zunächst unklar. Auch mehrere Verletzte waren zu sehen.
Der Sky-News-Reporter Stuart Ramsay, der selbst am Flughafen war, berichtete, im Gedränge seien mehrere Menschen „gequetscht“ worden. Rettungskräfte eilten von einem Verletzten zum anderen. Ramsay sagte, die am Flughafen wartenden Menschen seien „dehydriert und in Panik“. Er filmte auch Soldaten, die Wartende zur Abkühlung mit einem Wasserschlauch nass spritzten.
Vor einer Woche hatten die radikalislamischen Taliban die Macht in Afghanistan wieder an sich gerissen. Seitdem versuchen unzählige Menschen verzweifelt, das Land zu verlassen. Die Lage am Kabuler Flughafen spitzte sich zuletzt gefährlich zu. Am Samstag warteten bei starker Hitze weiter Tausende Afghanen mit Ausreisepapieren auf Flüge. US-Soldaten hielten zugleich Tausende Menschen ohne Papiere davon ab, auf das Flughafengelände zu gelangen.
Von der Leyen fordert EU-Länder zur Flüchtlingsaufnahme auf
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen forderte unterdessen alle Mitgliedsländer zur Aufnahme schutzbedürftiger Afghanen auf. Die EU-Kommission werde finanzielle Unterstützung für die Länder zur Verfügung stellen, die den Flüchtenden eine neue Heimat böten, sagte von der Leyen am Samstag beim Besuch eines Erstaufnahmelager für vor den Taliban geflohene afghanische Ortskräfte der EU in Spanien. Die USA wiederum wollen Hilfen für Afghanistan an „harte Bedingungen“ knüpfen.
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