DDR 1980? Nein, Wien 2021. Die Wiener Thürnlhof-Siedlung - Heimat von 6800 Menschen - ist nicht nur optisch ein Tiefschlag. Die vor 50 Jahren errichtete Plattenbauanlage zerfällt zusehends in ihre Einzelteile. Die für heuer angepeilte Sanierung wurde erneut verschoben. Die Frage, die sich viele stellen: Wie lange geht das noch gut?
Die Hochgaragen müssen bereits mit massiven Eisenstehern gestützt werden, damit sie nicht zusammenkrachen. Die Fassade bröckelt, der Rost zerfrisst die Armierungseisen der Betonplatten. Die Korrosion kann die Zugfestigkeit der Platten und damit die Statik der Gebäude beeinträchtigen.
Sanierungsbeginn für 2022 geplant
Im schlimmsten Fall würde das zum Einsturz von Gebäudeteilen führen, meinen die Wiener Freiheitlichen nach mehrfachen Vor-Ort-Begehungen der Siedlung. Die für heuer angepeilte Sanierung fällt dennoch ins Wasser. „Aus derzeitiger Sicht ist der Baubeginn für 2022 geplant. Vorgesehen ist eine Baudauer von drei Jahren“, erklärt eine Sprecherin von Wiener Wohnen. Anscheinend fehlt das Geld.
Der Zustand ist untragbar. Wiener Wohnen muss die Sanierung umgehend einleiten. Den Mietern dürfen dabei keine Kosten entstehen.
Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp
FPÖ-Chef Dominik Nepp dauert das zu lange. Er fordert die sofortige Renovierung, ohne dass den Bewohnern Kosten entstehen. Die Mieter dürfen während der Arbeiten (wann immer sie starten) in den Wohnungen bleiben, heißt es. Leicht wird das nicht, der Umbau ist tiefgreifend.
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