„Dürfen nicht zögern“
Lombardei bereitet dritte Dosis ab September vor
Die Lombardei, die zu Beginn der Coronavirus-Pandemie am stärksten betroffene Region Italiens, bereitet sich auf die dritte Impfung für ältere und geschwächte Menschen vor. „Der einzige Weg zur Abwendung weiterer Lockdowns im Herbst ist, die Verabreichung der dritten Impfdosis vorauszuplanen. Auch wenn die derzeitige Infektionslage nicht tragisch ist, können und dürfen wir nicht weiter zögern“, sagte Guido Bertolaso, Koordinator des Impfprogramms in der Lombardei.
„Die Erfahrung von Ländern wie Israel sollte uns als Lehre dienen. Wir warten noch auf die Stellungnahme der Gesundheitsbehörden. Die Zeit für eine Entscheidung ist spätestens Anfang September“, erklärte Bertolaso in einem Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“.
Impfschutz hält neun Monate an
„Da der Impfschutz neun Monate anhält, werden im September die ersten Fristen für diejenigen ablaufen, die die erste Impfdosis im Jänner erhalten haben. Wir werden mit den älteren Menschen beginnen, die in Pflegeheimen leben, dem Gesundheitspersonal und den gebrechlichen Menschen: den Über-60-Jährigen und denjenigen, die an Krankheiten leiden“, so Bertolaso.
Lombardei setzt nicht mehr auf große Impfzentren
Die Lombardei, die mit zehn Millionen Einwohnern Italiens meistbevölkerte Region ist, habe bereits einen Plan ausgearbeitet. „Es liegt auf der Hand, dass die Massenimpfung, wie sie in den letzten Monaten durchgeführt wurde, nicht das Modell für die Zukunft sein kann. Für die dritte Impfdosis werden wir uns nicht mehr auf große Impfhubs konzentrieren, sondern auf kleine und mittlere Zentren setzen, ungefähr eines pro 150.000 Einwohnern. Wir werden Gesundheitspersonal einbeziehen, das nicht in den Krankenhäusern arbeitet. Ich denke dabei an die Hausärzte, die bereits einen wichtigen Beitrag geleistet haben“, sagt Bertolaso.
Italien hat eine Impfpflicht für das Gesundheits- und das Lehrerpersonal beschlossen. Ab September treten weitere Anti-Corona-Restriktionen in Kraft. So wird ab 1. September ein Impfnachweis, ein 48 Stunden lang gültiger negativer Corona-Test oder ein Genesungsnachweis notwendig sein, um an Bord von Flugzeugen, Hochgeschwindigkeitszügen, Fernbussen und Fähren zu gehen, teilte die Regierung mit. Schnelltests sollen für Kinder zwischen zwölf und 18 Jahren maximal acht Euro, für Erwachsene 15 Euro kosten.
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