Atlantik überquert

US-Waldbrände: Rauch reicht schon bis nach Europa

Ausland
23.08.2021 12:01

Die gigantischen Waldbrände in Nordamerika ziehen nun auch ihre Spuren bis nach Europa. Wie die Satellitenaufnahmen des Copernicus-Programms der Europäischen Union zeigen, haben die Rauchschwaden bereits das europäische Festland erreicht. Die Flammen wüten indessen nahezu ungebremst weiter.

Mehr als 20.000 Feuerwehrleute kämpfen in den USA gegen mindestens 100 große Brände im Westen des Landes. Bereits seit Mitte Juli hält dort das sogenannte Dixie-Feuer die Menschen in Kalifornien in Atem. Es ist mit einer Größe von mehr als 2700 Quadratkilometern der größte Brand, den der Bundesstaat je gesehen hat. Dabei wurden schon mehr als 1200 Häuser zerstört und auch die frühere Goldgräberstadt Greenville ist weitgehend niedergebrannt.

Auf der Iberischen Halbinsel wurden bereits erhöhte CO-Werte gemessen. (Bild: The Copernicus Programme)
Auf der Iberischen Halbinsel wurden bereits erhöhte CO-Werte gemessen.

Luftqualität vielerorts „ungesund“
Die Situation hat sich zuletzt aufgrund des anhaltend heißen und trockenen Wetter in der Region zusätzlich verschärft. Die Einsatzkräfte berichten von gefährlichen Bedingungen aufgrund der extrem trockenen Vegetation und heftiger Winde. 
Die Umweltbehörden stuften die Luftqualität an Dutzenden Messstationen bereits als „ungesund“ ein.

Große Mengen Kohlenmonoxid in der Luft
Am Freitag sind die Rauchschwaden dann schließlich auch bis nach Spanien und Portugal vorgedrungen, wie das Copernicus Atmosphere Monitoring Service berichtet. Satellitenbilder zeigen, wie die Wolke in einer Höhe von rund 5000 Metern den Atlantik überquert und hohe Mengen an Kohlenmonoxid (CO) mit sich bringt.

Laut Prognose der Wissenschaftler dürfte sie am Sonntag auch Österreich erreicht haben. Der größte Teil des ersten Schwungs ist aber bereits in Richtung Südosteuropa weitergezogen

Feinstaub verschärft die Corona-Situation
Durch Waldbrände erzeugter Rauch kann beim Einatmen schädlich sein. Untersuchungen haben ergeben, dass er auch die Corona-Fallzahlen mit besonders hohen Konzentrationen verschlechtern kann. Wissenschaftler vermuten, dass der dadurch entstehende Feinstaub die Lungen derart belasten kann, dass auch ein schwerer Verlauf von Covid-19 oder gar ein tödlicher Ausgang begünstigt wird.

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