Unüberlegte „Schnellschüsse“, die „absolut in die falsche Richtung gehen“: Mit diesen Worten kritisiert die Innsbrucker VP-Landtagsabgeordnete und ehemalige Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf Grünen-Bürgermeister Georg Willi, der angeboten hatte, 50 Afghanen bzw. ganze Familien in Innsbruck aufzunehmen.
„Solche Schnellschüsse gehen absolut in die falsche Richtung. So sehr einem die derzeit ungeklärte, brutale Situation in Afghanistan ans Herz geht, so unkorrekt ist es von Georg Willi, ohne Befassung des Gemeinderates und des Stadtsenates auf offiziellem Bürgermeisterbriefpapier solche Angebote zu verschicken. Mit diesen unüberlegten Schritten sendet man das falsche Signal aus und provoziert damit Zustände wie im Jahre 2015, die die Innsbruckerinnen und Innsbrucker sicher nicht mehr haben wollen“, erklärt Zoller-Frischauf zum „Krone“-Bericht.
Stadtebene falscher Ort
„Die Situation in Afghanistan hat eine schwere humanitäre Situation ausgelöst. Diese ist sicher nicht auf Stadtebene, sondern auf europäischer und internationaler Ebene zu lösen. Ich bin sicher, hier ist die Bundesregierung - Innenminister Karl Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg - in enger Abstimmung mit den zuständigen Stellen der EU und internationalen Gemeinschaft“, so Zoller Frischauf weiter.
Jetzt zähle rasche, konkrete humanitäre Hilfe vor Ort und nicht irgendwelche populistischen Schreiben. „Österreich stellt drei Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds sofort zur Verfügung. Damit wird unter anderem die wichtige Arbeit der UNHCR unterstützt, um Flüchtlinge direkt vor Ort zu versorgen.“
Willi soll sich zuerst mehr um die Sorgen und Anliegen der Innsbruckerinnen und Innsbrucker kümmern und nicht mit populistischen Aussagen zur Weltpolitik von den ungelösten Problemen in unserer Stadt ablenken, wo er eigentlich wirklich zuständig wäre.
Patrizia Zoller-Frischauf
„Willi soll sich zuerst mehr um die Sorgen und Anliegen der Innsbruckerinnen und Innsbrucker kümmern und nicht mit populistischen Aussagen zur Weltpolitik von den ungelösten Problemen in unserer Stadt ablenken, wo er eigentlich wirklich zuständig wäre. So ist die Wohnungsnot in Innsbruck bei Weitem nicht gelöst und viele Menschen in der Stadt sind auf Arbeitssuche. Zudem sind 50 Prozent der anerkannten Flüchtlinge noch immer nicht im Arbeitsmarkt integriert. Diese Hausaufgaben gehören zuerst bewältigt, bevor man neue Flüchtlinge in die Stadt hereinlassen kann“, kritisiert Zoller-Frischauf das Vorgehen von Willi scharf.
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