Neubelebung ab 2023

So soll die Grazer Burg mehr Besucher locken

Steiermark
24.08.2021 06:00

Der historische Gebäudekomplex in der Landeshauptstadt wird komplett revitalisiert. Es kommen neue Ausstellungen zur Geschichte der Burg und mehr Platz für Veranstaltungen in den Innenhöfen.

Ob beim Schulausflug in die Landeshauptstadt oder als Tourist: Ein Besuch der historischen Grazer Burg gehört zum Pflichtprogramm einer Stadtbesichtigung. Die berühmte Doppelwendeltreppe, der Burggarten oder der Weiße Saal, wo Ehrungen und Empfänge stattfinden, sind weithin bekannt - das war’s dann aber auch schon so ziemlich. Besonders einladend ist das Areal bislang nicht, ein stimmiges Gesamtkonzept für Besucher fehlt.

Jetzt will die Landesregierung nach Jahren der Ankündigungen Nägel mit Köpfen machen und den alten Gemäuern neues Leben einhauchen. Gestern präsentierten die Landeshauptleute und eine Expertenriege die Pläne zur Revitalisierung wichtiger historischer Bereiche des Burg-Komplexes. „Das hat aber nichts mit unseren Büros zu tun“, betonte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer gleich vorab - die Burg ist ja auch Regierungssitz. Vielmehr geht es darum, die geschichtsträchtigen Gebäude für Besucher attraktiver zu gestalten, die „historische Bedeutung sichtbar zu machen“ und Platz für Veranstaltungen zu schaffen.


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Wir tragen Verantwortung für das kulturelle Erbe der Steiermark und wollen den Auftrag wahrnehmen, Jugendlichen, interessierten Steirern und nicht zuletzt Touristen einen Eindruck zu vermitteln, was es mit der Grazer Burg historisch auf sich hat.

Kulturlandesrat Christopher Drexler (ÖVP)

Führten durch die Burg (v.li.): Denkmal-Experte Markus Zechner, Landeskonservator Christian Brugger, Christine Klug (Leiterin Zentrale Dienste), Landesbaudirektor Andreas Tropper (Bild: Christian Jauschowetz)
Führten durch die Burg (v.li.): Denkmal-Experte Markus Zechner, Landeskonservator Christian Brugger, Christine Klug (Leiterin Zentrale Dienste), Landesbaudirektor Andreas Tropper

Experten der zuständigen Landesabteilungen haben nun ein Konzept vorgelegt. Im Frühjahr 2022 startet der Wettbewerb für Architekten und Co. Baustart soll schon im Laufe des Jahres 2023 sein. Die Hälfte der geschätzten Kosten von rund 30 Millionen Euro soll der Bund tragen, er habe dafür schon eine Zusage erhalten, sagt Landeschef Schützenhöfer. 

Platz für Ausstellungen, Kultur und Erholung
Und das sind die wichtigsten Eckpunkte zur Neubelebung der Grazer Burg:

  •  Die Renaissancehalle direkt beim Eingang fristet derzeit ein Dasein als Lager und soll zum Empfangs- und Informationsbereich für Besucher werden.
  • Die Burgkapelle im Friedrichstrakt - derzeit durch eine eingezogene Decke geteilt - wird restauriert. Hier soll die mittelalterliche Geschichte der Burg repräsentiert werden. Auch kleinere Veranstaltungen wie Lesungen oder Konzerte könnten hier künftig stattfinden.
  • Die Säulenhallen, ebenfalls im Friedrichstrakt und derzeit ungenutzt, werden schwerpunktmäßig die Ausstellung „Graz als Residenzstadt“ beherbergen.
  • Im Registraturtrakt (4 - siehe Grafik) wird der prächtige Arkadengang wieder geöffnet. Thematisch soll es hier schwerpunktmäßig um Landespolitik und Landesgeschichte seit 1918 gehen.
  • Die Innenhöfe sollen „entsiegelt“, stärker begrünt und weitgehend von Verkehr und Autos befreit werden. Dafür ist auch eine Tiefgarage mit bis zu 112 Stellplätzen angedacht. Der so gewonnene Platz soll für Veranstaltungen und als Aufenthaltsbereich dienen.

(Bild: Krone Kreativ)
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