Es ist ein durchaus löbliches Ziel, das sich die EU gesteckt hat: Reduktion der Treibhaus-Emissionen um 55 Prozent bis 2030, Klimaneutralität bis 2050. Der Weg dorthin ist ein steiniger - und alle Wirtschaftsbereiche müssen ihren Beitrag leisten. Der „Green Deal“ könnte aber unsere Getreidebauern in ihrer Existenz bedrohen.
Denn für die Landwirtschaft bedeutet das Übereinkommen unter anderem, dass weniger Düngemittel eingesetzt und Flächen außer Nutzung gestellt werden müssen. Das Ergebnis liegt auf der Hand: Das Einkommen der Bauern sinkt, viele könnten den viel zitierten Hut draufhauen:
„Wenn wir unsere Produktion zwar klimafreundlicher gestalten, aber gleichzeitig das Bauernsterben forcieren und dann klimaschädliche Produkte aus dem EU-Ausland importieren, schießen wir am Ziel vorbei“, warnt daher Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).
15 Prozent weniger Getreide in Europa
Vor allem für die im europäischen Vergleich kleinstrukturierten Familienbetriebe in Österreich droht eine Belastungsprobe. Und die lässt sich mit Zahlen belegen. Die Folgen des „Green Deal“ für die Landwirtschaft hat nämlich die EU-Kommission kürzlich analysiert. Demnach würden in Europa 15 Prozent weniger Getreide und Ölsaat sowie Rind- und Schweinefleisch produziert werden.
Bei der Milch steht ein Minus von zehn Prozent. Parallel dazu würden die Preise für den Konsumenten steigen - davon sehen die Bauern aber nichts.
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