US-Radiomoderator

Bekannter Impfkritiker an Corona gestorben

Quasi am Totenbett änderte sich Valentines Meinung zur Corona-Impfung.

(Bild: AP/Larry McCormack/The Tennessean)

Nach einem sechswöchigen Kampf gegen seine Corona-Infektion ist der bekannte US-Radiomoderator Phil Valentine nun der Krankheit erlegen. Zuvor hatte er seinen Hörerinnen und Hörern wiederholt von einer Impfung gegen das Virus abgeraten. Zuletzt änderte der Moderator aus Tennessee jedoch seine Meinung dazu.

Die Wahrscheinlichkeit an Covid-19 zu sterben liege „bei weniger als einem Prozent“, erklärte Valentine seinen Hörerinnen und Hörern und riet ihnen deshalb davon ab, sich impfen zu lassen, wenn sie kein erhöhtes Risiko hätten, an dem Virus zu sterben. Mit derlei Meldungen ließ der Moderator immer wieder aufhorchen. Er nahm die Pandemie lange nicht ernst und äußerte sich auch immer wieder skeptisch zu den Corona-Impfungen.

Bis er schließlich selbst an Covid-19 erkrankte. Wie der Radiosender 99.7 WTN auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, ist Valentine nun an den Folgen der Infektion verstorben.

„Sieht so aus, als würde ich es schaffen“
Erst Anfang Juli hatte der 61-Jährige via Facebook verkündet, dass er an Corona erkrankt sei: „Es sieht so aus, als würde ich es schaffen“. Und weiter: „Interessante Erfahrung“. Diese Einschätzung währte offenbar aber nur kurz - wenige Tage danach verschlechterte sich sein Zustand rapide und er musste im Krankenhaus behandelt werden.

„Wenn ihr ein hohes Risiko habt, an Covid zu sterben, empfehle ich dennoch dringend, dass ihr den Impfstoff in Betracht zieht“, war eine der letzten öffentlichen Nachrichten Valentines.

(Bild: AP/Steven S. Harman/The Tennessean)

Sinneswandel im Krankenhaus
Dort kam es dann auch zum Sinneswandel: „Ich weiß, könnte er euch das jetzt erzählen, würde er euch sagen ,Lasst euch impfen. Hört auf, euch Sorgen zu machen über Politik. Hört auf, euch Sorgen zu machen wegen Verschwörungstheorien‘“, erklärte sein Bruder Mark Valentine der Tageszeitung „The Tennessean“. Sein Bruder sei sich zuletzt bewusst geworden, dass er vermutlich einige Zuhörende davon abgebracht hätte, sich immunisieren zu lassen: „Er hat das sehr bereut.“

Erst Anfang August ist in Florida der rechte Moderator, Trump-Anhänger und Verschwörungstheoretiker Dick Farrell nach einer Coronavirus-Infektion verstorben. Seine Freunde berichteten, dass auch er im Krankenhaus bereut habe, die Impfung verweigert zu haben.