Vöcklabruck

Bosnier-Verein: „Was soll noch alles kommen?“

Oberösterreich
25.08.2021 09:00
„Ich hoffe, dass damit ein Ende ist. Oder was soll noch kommen?“, erschüttert zeigt sich ein Mitglied des Bosnisch-Österreichischen Kulturvereins in Vöcklabruck nach der Provokation am Baugrund für ein neues Kultur- und Bildungszentrum. Unbekannten hatten dort ein 17 Meter langes islamfeindliches Banner, ein Holzkreuz und ein Plakat mit einem Zitat von Kanzler Kurz postiert.

„Ein Vereinsmitglied hat die Provokation am Sonntagfrüh beim Nachhauseweg von der Nachtschicht gesehen“, erzählt der Sprecher des Kulturvereins. Sofort wurde die Polizei eingeschaltet, inzwischen ermittelt das Landesamt für Verfassungsschutz. In sozialen Netzwerken machten Fotos die Runde. Ein Bericht der „Krone“ löste auch politische Reaktionen aus.

“Sehen uns als Altösterreicher“
Den Vereinsmitgliedern ist gar nicht wohl dabei. Nach einem jahrelangen Streit um den Standort des neuen Gebäudes will man keinen Staub aufwirbeln. „Wir sehen uns als Altösterreicher, sind mit unserem kulturellen und religiösen Background ein guter Teil der Gesellschaft. In Vöcklabruck nehmen wir auch am interkulturellen Dialogforum teil“, so das Vereinsmitglied (Name der Redaktion bekannt). Einen Verdacht, wer mit der Aktion für islamfeindliche Stimmung sorgen will, möchte der Mann nicht äußern. „Das müssen jetzt die zuständigen Behörden ermitteln. Darauf vertrauen wir.“

„Das ist für mich eine Aktion von außen“
Angst macht auch die Signatur auf dem Banner: „Patrioten in Bewegung“. Für Bürgermeisterin Julia Köblinger in Indiz, dass es sich bei der provokanten Aktion um eine importierte Tat handelt. „Wenn man diese ,Patrioten in Bewegung‘ ansieht, dann sieht man ja auch, dass hier die Identitären dahinterstecken.“

Identitäre als politische Brandstifter
Tatsächlich: Mit den Zeilen „Wir unterstützen jeden friedlichen, disruptiven und produktiven Aktivismus von rechts, der Widerstandspotenzial sichtbar macht und einem Identitären Grundkonsens folgt“ rufen sie im Internet auf, Fotos von solchen rechtsextremen Aktionen zu posten.

Neos-Spitzkandidat fordert klare Worte
Da auf der Baustelle neben dem Banner und einem Holzkreuz auch eine Tafel mit einem – stark aus dem Zusammenhang gerissenen – Zitat von Bundeskanzler Sebastian Kurz aufgestellt worden war, fordert Neos-Spitzenkandidat Felix Eypeltauer von LH Thomas Stelzer klare Worte gegen Hass und Vorurteile.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt