In Wien werden ab dem 1. September PCR-Tests bei Erwachsenen nur noch 48 Stunden lang gelten, Antigentests überhaupt nur noch einen Tag (siehe Video oben). Für Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres der richtige Weg: Er fordert, diese Maßnahme auch bundesweit umzusetzen.
Dass die Corona-Tests künftig kürzer gelten, sei eine „sehr richtige Maßnahme“, die in ganz Österreich „so rasch wie möglich“ umgesetzt werden sollte, sagte Szekeres Mittwochfrüh im Ö1-„Morgenjournal“. Seit Monaten schon weise die Ärztekammer darauf hin, dass die Tests eine zu lange Gültigkeitsdauer hätten.
Der Grund: Die Testergebnisse seien nur eine Momentaufnahme. „Wenn ein negativer Test drei Tage lang Gültigkeit hat, ist das eine relativ lange Zeit, in der man sich anstecken kann und in der man auch andere anstecken kann“, so Szekeres. Kürzere Intervalle zwischen Testungen würden helfen, die Ansteckungsgefahr zu reduzieren.
Auch SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner forderte die Regierung auf, dem Beispiel Wiens zu folgen: „Das bringt noch mehr Sicherheit“, die man dringend brauche. Aus dem Gesundheitsministerium heißt es, man begrüße die Maßnahme in der Bundeshauptstadt, gibt aber zu bedenken, dass es in Wien ein engmaschiges und umfassendes Testangebot gebe.
Bergthaler: Handeln, bevor die Zahlen explodieren
Auch der Virologe Andreas Bergthaler von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hält den Wiener Weg für den richtigen: „Die Stadt Wien hat es vorgezeigt, dass man jetzt im Sommer, wo die Zahlen noch nicht entsprechend explodiert sind und die Gefahr noch nicht so augenscheinlich ist“, Maßnahmen setzt - bevor das Gesundheitssystem wieder vor dem Kollaps und Österreich möglicherweise vor einem neuen Lockdown stehe.
„Wir haben jetzt noch den Bonus der Saisonalität“, bevor anzunehmen sei, dass die Zahlen in der kälteren Jahreszeit wieder steigen werden, so Bergthaler in der „ZiB 2“ am Dienstagabend. Kürzlich hatte der Virologe zu bedenken gegeben, dass man auch bei den Hospitalisierungen davon ausgehen müsse, dass zwar durch die Impfungen weniger Leute tatsächlich im Krankenhaus landen, mit den insgesamt steigenden Zahlen könne aber trotzdem „das Gesundheitssystem an seine Grenzen stoßen“.
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