Deutsche Bahn
Lokführerstreik beendet, Tarifstreit geht weiter
Aufatmen in Deutschland: Nach dem zweiten Lokführerstreik innerhalb nur eines Monats soll der Bahnverkehr am Mittwoch weitgehend wieder normal rollen. Der Arbeitskampf der GDL war am Mittwoch um 2 Uhr planmäßig beendet worden. Eine Lösung des Tarifkonflikts ist allerdings weiter nicht in Sicht.
Der Bahnverkehr sei in der Früh „weitgehend normal gestartet“, teilte die Deutsche Bahn mit. Am Dienstag und in der Nacht auf Mittwoch wurde nach Angaben der Bahn daran gearbeitet, dass etwa 860 Züge im Fern- sowie rund 21.000 Züge im Regional- und S-Bahnverkehr wieder nach dem normalen Fahrplan verkehren können. Reisende sollten sich aber über die Fahrplanauskunft im Internet und in der App vorab informieren, ob es eventuell Abweichungen gebe, hieß es.
Zunächst hatte die Arbeitsniederlegung am Samstag den Bereich des Güterverkehrs betroffen, am Montag kam dann auch der Personenverkehr hinzu. Da weiterhin Uneinigkeit darüber herrscht, wann die Beschäftigten Einkommenserhöhungen bekommen sollen, ob es eine Corona-Prämie sowie Betriebsrenten geben soll, sind weitere Streiks nicht ausgeschlossen.
Kritik an Verkehrsminister: „Er soll sich heraushalten“
Die Lokführergewerkschaft GDL rivalisiert mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) um Mitglieder bei der Bahn. Anders als die EVG will sie in diesem Jahr keine Nullrunde hinnehmen. Der EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel forderte den deutschen Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) auf, sich aus dem Tarifkonflikt bei der Bahn herauszuhalten. Zwar gehe es der GDL „nur bedingt um materielle Forderungen, sondern um politische Ziele“, heißt es in Hommels Schreiben an den Politiker. „Dennoch sind wir davon überzeugt, dass diese Tarifrunde ausschließlich durch die Verhandlungspartner selbst gelöst werden muss.“ Scheuer hatte den GDL-Streik kritisiert und die Gewerkschaft aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
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