Erschütternde Fotos
Ex-Minister klagt an: Taliban töten sogar Kinder
Nachdem Afghanistan in die Fänge der Taliban geraten ist, versuchen die radikalen Islamisten die Bevölkerung offenbar mit Terror zu regieren. Auch wenn die Machthaber sich der Weltpresse als moderat präsentieren, warnt der ehemalige afghanische Innenminister mit schockierenden Bildern, dass die Taliban unschuldige kleine Kinder und ältere Menschen töteten. Besonders die Situation in der Region Andarab sei verheerend, so Masoud Andarabi.
Mit Bildern auf Twitter sorgt Andarabi für Entsetzten: Darauf ist unter anderem ein Kind zu sehen, das von den Taliban getötet worden sein soll. Ein anderes Foto zeigt einen älteren Mann, der mit blutüberströmten Beinen auf eine Liege gebettet wurde. „Die Taliban versuchen, über die Menschen zu herrschen, indem sie sie terrorisieren, kleine Kinder und ältere Bürger töten,“ klagt Andarabi an.
Vizepräsident: „Die humanitäre Lage ist katastrophal“
„In Andarab haben Taliban ungerechtfertigte Hausdurchsuchungen durchgeführt, Menschen ohne Grund oder Rechtfertigung festgenommen und unschuldige Bürger getötet“, berichtete der Ex-Innenminister weiter. Die Terroristen sollen auch die Lieferung von Lebensmitteln und Treibstoff in das Andarab-Tal behindern. „Die humanitäre Lage ist katastrophal. Tausende Frauen und Kinder sind in die Berge geflohen. In den letzten beiden Tagen haben die Taliban Kinder und Ältere entführt und nützen diese als Schutzschild, wenn sie herumziehen oder bei Hausdurchsuchungen,“ twitterte Amrullah Saleh. Der Politiker hatte sich nach der Flucht des Staatspräsidenten Aschraf Ghani zum Übergangspräsidenten erklärt.
Gemeinsam mit dem militärischen Befehlshaber Ahmad Massoud führt Saleh den Widerstand von Pandschir an - die letzte nicht eroberte Provinz Afghanistans. Doch die islamistischen Kämpfer sollen auf dem Vormarsch sein: „Die Taliban haben ihre Kräfte in der Nähe des Eingangs von Pandschir zusammengezogen, nachdem sie einen Tag zuvor im benachbarten Andarab-Tal in einen Hinterhalt geraten waren und kaum noch heil herauskamen. Inzwischen ist die Salang-Autobahn von den Kräften des Widerstands gesperrt worden. Es gibt Gebiete, die gemieden werden müssen“, so Saleh in einem Tweet.
Lesen Sie auch:
Biden: Terrorgefahr am Flughafen Kabul „akut und wachsend“
Auch am Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul spitzt sich die Lage zu: US-Präsident Joe Biden warnte, dass die Terrorgefahr am Flughafen mit jedem Tag steige. Es gebe die „akute und wachsende Gefahr eines Anschlags“ durch örtliche Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat, erklärte der Demokrat. Er halte daher an dem Plan fest, die US-Truppen bis zum 31. August aus Afghanistan abzuziehen. „Je früher wir es abschließen, desto besser“, erklärte Biden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.