Dass es neue Testabläufe geben wird, hatte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bereits beim Besuch einer Sommerschule am Dienstag angekündigt. In einer Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Mittwochvormittag konkretisierte Faßmann die Regeln für den Schulstart. Stichwörter: „Risikoadjustiertes Vorgehen“. Die Zeit von flächendeckenden Schulschließungen sei vorbei. Laut Mückstein sei es nun an den Erwachsenen, sich mit den Kindern und Jugendlichen „solidarisch zu zeigen“. Eine Möglichkeit dazu sei die Impfung - doch er rief auch die Schüler ab zwölf Jahren dazu auf, sich impfen zu lassen.
Von zeitlichen werde man künftig auf regional begrenzte Maßnahmen umstellen, kündigte Faßmann an. Auch werde man im neuen Schuljahr „risikoadjustiert“ vorgehen: Nicht nur die Zahl der Neuinfektionen würden mit einberechnet, auch die Anzahl der Tests sowie die Aufklärungsrate und die Dynamik des Infektionsgeschehens flössen in die Entscheidung ein. Die Einstufung in drei Risikostufen soll die Corona-Kommission vornehmen. Davon abhängig würden Maßnahmen gesetzt.
Luftreiniger sollen Musikzimmer sicherer machen
Zudem kündigte Faßmann an, dass die Gurgel-Studie weitergeführt werde, man wolle sie aber qualitativ auf eine neue Stufe heben. Luftreiniger sollen in Zimmern eingesetzt werden, in denen der Musikunterricht stattfindet, um die Zirkulation der Viren einzugrenzen. Rund 4000 Geräte sollen angeschafft und ab September verteilt werden - das Interesse der Schulerhalter an einem solchen Gerät sei „geringer als erwartet“ gewesen. Das Frühwarnsystem mittels Abwasseranalyse sei bereits in vollem Gang.
Sicherheitsphase auf drei Wochen verlängert
Die ursprünglich für zwei Wochen geplante Sicherheitsphase wird auf drei Wochen verlängert. In den ersten drei Schulwochen müssen alle Schüler und Lehrer unabhängig von ihrem Impfstatus dreimal wöchentlich testen. Ein Test davon muss ein „nicht invasiver“ PCR-Test sein. So werden montags sowohl ein anterio-nasaler Antigentest (Ergebnis gleich nach rund 15 Minuten) als auch ein PCR-Test (Ergebnis am Dienstag) absolviert. Nach Ablauf der 72-stündigen Gültigkeit des PCR-Tests folgt am Donnerstag wieder ein Antigentest.
Während dieser Sicherheitsphase müssen alle außerhalb der Klasse eine Maske tragen. Nach diesen drei Wochen wird es eine Differenzierung zwischen geimpften und ungeimpften Schülern bzw. Lehrern geben. Es gilt die 3G-Regel - wer nicht geimpft ist, muss also testen. Die Testpflicht hängt von der Risikolage ab (siehe oben).
25 Prozent der Zwölf- bis 15-Jährigen mindestens einmal geimpft
Mückstein rief auch die Schüler dazu auf, sich impfen zu lassen - am besten noch vor dem Schulstart. Derzeit haben 25 Prozent der Zwölf- bis 15-Jährigen mindestens eine Impfdosis erhalten, so Faßmann. Bei den 16- bis 19-Jährigen sind es 52 Prozent.
Wegen der Corona-Maßnahmen für das kommende Schuljahr abgemeldet haben sich laut Faßmann etwa 3000 Schüler.
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