Cyberkriminelle greifen bei ihren Erpressungsangriffen immer häufiger auf Verschlüsselungssoftware zum Mieten zurück, die von neuen Banden im Netz als Service bereitgestellt wird. Das geht aus einem Bericht der IT-Sicherheitsfirma Palo Alto Networks hervor, der am Mittwoch in Santa Clara veröffentlicht wurde.
Die Sicherheitsforscher beobachteten einen Generationswechsel in der Ransomware-Szene. Große Gruppen wie „REvil“ und „Darkside“ ziehen sich demnach zurück oder benennen sich um, um der Aufmerksamkeit der Strafverfolgungsbehörden und der Medien zu entgehen. Dafür würden neue Gruppen aktiv.
Zu den neuen Gruppen, die Palo Alto Networks entdeckt hat, gehört „Avos Locker“, die das kriminelle Geschäft als Mietservice betreibt („Ransomware as a Service“). Zu der Dienstleistung der Gruppe, die im Netz mit einem blauen Käferlogo auftritt, gehört auch ein vermeintliches Servicecenter. „Wie viele seiner Konkurrenten bietet ‘Avos Locker‘ technischen Support an, um den Opfern bei der Sanierung zu helfen, nachdem sie mit einer Verschlüsselungssoftware angegriffen wurden“, heißt es in dem Bericht.
Die neue Gruppe „Hive Ransomware“ setzt dagegen nicht nur auf die Verschlüsselung von wichtigen Daten der Opfer, sondern hat auch Erpressungstools entwickelt, um mit einer Veröffentlichung von sensiblen Daten Druck auf das Opfer auszuüben. Das Tool biete sogar die Option, die gestohlenen Daten in sozialen Medien zu teilen, hieß es.
In den USA hatten zuletzt Ransomware-Angriffe auf die Energieinfrastruktur Schlagzeilen gemacht, darunter eine der wichtigsten Benzinpipelines in den USA. Hinter diesen Angriffen werden vor allem in Russland ansässige Cyber-Hacking-Gruppen vermutet.
Im Weißen Haus in Washington trifft sich am Mittwochnachmittag US-Präsident Joe Biden mit den Chefs der größten Technologieunternehmen der Welt, um über die Cybersicherheit des Landes zu diskutieren. Wie Bloomberg meldet, werden an der Runde unter anderen Apple-Chef Tim Cook, Microsoft-CEO Satya Nadella und Andy Jassy von Amazon teilnehmen.
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