Die Rückschläge sind vorerst vergessen, spätestens zur Wintersaison 2024/25 soll die Zillertalbahn nun doch auf Wasserstoffbetrieb umgestellt sein. 70 Millionen Euro fließen in fünf Züge, ergänzende Infrastrukturvorhaben verschlingen 94 Millionen Euro. Im „Corona-Jahr“ 2020 bilanziert man mit einem Mini-Überschuss.
Nach der Hauptversammlung am Dienstag luden die Zillertaler Verkehrsbetriebe zum Pressetermin. Wichtigste Botschaft: Der Mobilitätsplan, der auf Jahrzehnte die Verkehrsprobleme entschärfen soll, ist endlich auf Schiene! Den Weg ebneten die Tourismusverbände, die zur Mitfinanzierung die Ortstaxe um 1,25 Euro erhöhen. Der TVB Mayrhofen-Hippach hatte dies noch im Oktober 2020 abgelehnt. Das Megaprojekt war damit ins Wanken geraten. Franz Hörl, Aufsichtsratsvorsitzender der Verkehrsbetriebe, schimpfte über „Egoismus und Kleingeistigkeit“.
„Nicht mehr verzögern“
Nun zeigt sich Hörl erfreut, warnt aber: „Wir dürfen uns keine weiteren Verzögerungen mehr leisten.“ Er verschweigt aber nicht, dass im Tal weiter teils große Skepsis herrscht. „Den Kritikern sage ich, dass das Zillertal von insgesamt rund 100 Infrastruktur-Millionen nur 11 Prozent zahlt.“ Das ehrgeizige Konzept sieht – wie berichtet – neben den Wasserstoffzügen auch adaptierte Bahnhöfe, Gleisausbau, Park & Ride-Anlagen und Tiefgaragen (Mayrhofen, Zell, Fügen) vor.
Parkplätze für Pendler
„Entscheidend sind Pendlerparkplätze“, glaubt Hörls Vize und Fügens Bürgermeister Dominik Mainusch. Längerfristig hofft man, dass die Zahl der Gäste, die auf der Schiene anreisen, von derzeit mickrigen 2,4 Prozent auf bis zu 20 Prozent erhöht werden kann. Weil die Gästekarte künftig auch die Fahrkarte für die Wasserstoff-Bahn ist, soll sich auch der Gästeverkehr im Tal deutlich verringern. Im Dezember-Landtag hofft man auf den bereits zugesagten Beschluss.
2020 leicht im Plus
Trotz Halbierung der Fahrgastzahl auf 1,4 Millionen erzielten die Zillertaler Verkehrsbetriebe 2020 ein Plus von 440.900 Euro – allerdings auch dank eines Liegenschaftstausches. Zum sechsten Mal in Folge gab es damit schwarze Zahlen, betont der kaufmännische Direktor Wolfgang Stöhr.
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