Im Zuge von Untersuchungen wurde heuer erstmals ein weiblicher Wolf im Tiroler Unterland nachgewiesen. Das Raubtier soll im Juli Schafe in Hopfgarten/Kelchsau (Bezirk Kitzbühel) gerissen haben. Die Wölfin trage die Bezeichnung „126FATK“. Alles in allem seien in diesem Jahr in Tirol bereits 300 Schafe sowie vereinzelt auch Rinder von Raubtieren gerissen worden. Darüber hinaus gab das Land am Donnerstag die Ergebnisse weiterer Untersuchungen bekannt.
Geklärt sei demnach auch, welcher Tierart die Übergriffe auf Rinder kürzlich im Riegetal in Jerzens (Bezirk Imst) zuzuschreiben sind. Bei der schwer verletzten Mutterkuh wurde ein Wolf aus der italienischen Population nachgewiesen. Im Pitztal wurde bei Rissen im heurigen Jahr auch schon ein Bär bestätigt.
Tote Kälber in Nord- und Osttirol
Nachdem der Behörde bereits am vergangenen Freitag ein totes Kalb im Gemeindegebiet von Mieders (Bezirk Innsbruck-Land) gemeldet worden war, gab es diese Woche eine weitere Meldung aus Assling (Bezirk Lienz) - auch dort wurde ein wenige Tage altes Kalb tot aufgefunden. „Beide Kälber wurden amtstierärztlich begutachtet. Es besteht der Verdacht auf Beteiligung eines Wolfes“, heißt es vonseiten des Landes.
In Assling wurde bereits im Juli mehrfach ein Wolf der italienischen Population nachgewiesen. Auch aus Außervillgraten (Bezirk Lienz) wurde ein totes Kalb gemeldet, das allerdings nur noch anhand von Fotos beurteilt werden konnte. Auch dort gab es bereits Schafsrisse, die einem Wolf zuzuordnen sind.
Bei Rissen in Hochoetz (Bezirk Imst) Mitte August wurde ebenfalls ein Wolf aus der italienischen Population bestätigt. In den benachbarten Almgebieten war heuer bereits mehrfach ein Wolf genetisch nachgewiesen worden.
30 Kilo schwerer Wolf auf Autobahn angefahren
Ein Zwischenbericht liegt mittlerweile auch von der pathologischen Untersuchung des am Sonntag auf der Inntalautobahn überfahrenen Wolfs vor. „Das männliche Jungtier war 30,5 Kilogramm schwer. Todesursache war ein stumpfes Polytrauma infolge des Zusammenstoßes mit dem Pkw. Ansonsten wurden keine Auffälligkeiten festgestellt“, so das Land.
Heuer bereits über 300 Tiere in Tirol gerissen
Nach derzeitigem Stand seien heuer in Tirol bereits rund 300 Schafe und vereinzelt auch Rinder von großen Beutegreifern gerissen worden. Die Mehrzahl der Risse ist Wölfen zuzurechnen. Rund 50 Risse sind Bären zuzuordnen. Bislang wurden neun Wölfe aus der italienischen Quellpopulation, darunter eine Wölfin, genetisch identifiziert. Zudem wurde ein Wolf aus der nördlichen Population nachgewiesen.
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