Heute letzter Tag
„Gates closed“ in Kabul: Luftbrücke schließt sich
Deutschland, Spanien, die Niederlande und zahlreiche andere westlichen Länder stellen mit dem heutigen Tag ihre Evakuierungsflüge aus Kabul ein. Und auch die USA und Großbritannien, die eigentlich bis 31. August evakuieren wollten, beenden laut „Krone“-Informationen die Rettung von Zivilisten.
Mit heute, 23:59 Uhr Ortszeit in Kabul, wird es für Zivilisten kaum mehr möglich sein, über den Luftweg ihr Land zu verlassen. Zahlreiche Länder beenden ihre Hilfsflüge, auch die Vereinigten Staaten und Großbritannien - die ursprünglich bis 31. August ausfliegen wollten - dürften laut „Krone“-Informationen nur mehr wenige Flüge dafür bereitstellen, Zivilisten aus dem Land zu bringen. Der Andrang am Flughafen in der afghanischen Hauptstadt wurde deswegen immer größer. Die Menschen stünden an einem Tor „so eng aneinander wie Ziegel einer Mauer“, es gehe keinen Meter voran, berichtete ein Augenzeuge.
Ausreise unter den Taliban
Wer dann noch in Afghanistan ist und einen österreichischen Pass oder Aufenthaltstitel besitzt, wird wohl den 31. August abwarten müssen und hoffen, dass unter den Taliban wieder ein ziviler Flugbetrieb am Flughafen von Kabul aufgenommen wird. Für gebürtige Afghanen ohne ausländischen Pass wird es hingegen sehr schwer, das Land über den Luftweg zu verlassen. Nach Angaben von US-Behörden vom Mittwoch flogen westliche Streitkräfte allein in den vergangenen 24 Stunden rund 19.000 Menschen mit 90 militärischen Frachtflugzeugen aus Kabul aus. Bisher sind es laut Pentagon insgesamt mehr als 88.000 Personen gewesen.
Hintergrund ist, dass bis zum 31. August auch noch zahlreiche Soldaten, viele westlichen, die den Abfertigungsbetrieb am Boden geregelt haben, sowie Equipment in den nächsten Tagen ausgeflogen werden muss.
Keine eigenen Flieger vor Ort
Gegenüber der APA hieß es, dass noch Dutzende Österreicher in Afghanistan seien, die Evakuierung erfolge in „enger Abstimmung“ mit internationalen Partnern, da Österreich keine eigenen Flieger vor Ort habe. Besonders unterstrich die Sprecherin dabei die Kooperation mit Deutschland und Ungarn, die allerdings beide nur wenige Stunden vor dem Ende der Evakuierungsmission stehen.
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