Für Wirbel sorgte der „Krone“-Bericht, dass es an einem Wochenende in zwei Ärztesprengeln des Bezirkes Gmünd keine Bereitschaftsdienste gab. Mehr noch: In den landesweit 129 Sprengeln steht es generell nicht gut um die freiwillige Bereitschaft der Mediziner.
„Krone“-Recherchen zeigen, dass an den Wochenenden zwischen 26. Juni und 8. August in sechs Ärztesprengeln durchgehend keine Bereitschaft gegeben war. Die Ärztekammer bestätigte derartige Fälle. Zwei der betroffenen Spengel befanden sich im Bezirk Wiener Neustadt. Weitere betroffene Regionen waren Scheibbs, Amstetten, Neunkirchen, Tulln, Hollabrunn sowie Baden. In weiteren 28 Spengeln waren außerdem mehr als die Hälfte der Dienste unbesetzt.
Probleme in Urlaubszeit
Gerrit Loibl, Vizepräsident der Ärztekammer, verweist auf den Verwaltungsgerichtshof, der 2019 die Pflicht zur Bereitschaft für Hausärzte im Kassenvertrag aufgehoben hat. Da Niederösterreich in 129 relativ kleine Einheiten unterteilt ist, könnten Patienten notfalls in den Nachbarsprengel ausweichen, heißt es. „Die Besetzung der Dienste in der Urlaubszeit ist generell schwierig, wobei aber auch dann drei Viertel der Sprengel betreut sind“, sagt Loibl.
„Verpflichtende Teilnahme nicht möglich“
Die Gesundheitskasse betont, dass Ärztekammer und Notruf NÖ die Wochenend- und Feiertagsbereitschaft organisieren, und verweist auch auf das Gerichtsurteil: „Leider war die verpflichtende Teilnahme aller Kassenärzte nicht durchsetzbar, die Verhandlungen drohten komplett zu scheitern“, so ein Sprecher. Und das, obwohl die ÖGK die Mittel für die Bereitschaftsdienste aufgestockt habe.
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