Nur noch wenige Tage
Medizinische Versorgung in Afghanistan wird knapp
In Afghanistan wird das medizinische Material zur Versorgung der Bevölkerung knapp. Geplante Versorgungsflüge der Weltgesundheitsorganisation konnten wegen der Sicherheitslage nicht stattfinden, wie Rick Brennan, WHO-Nothilfekoordinator für die Region, am Freitag in Genf sagte. „Die Vorräte reichen nur noch für ein paar Tage.“
Die WHO versuche, mit Unterstützung Pakistans den Flughafen von Mazar-i-Sharif zu erreichen. Flüge waren für Anfang kommender Woche geplant. Ein große Hürde seien die Kosten: Die Preise für die Versicherung solcher Flüge sei in nie da gewesene Höhen geschnellt, sagte Brennan. Knapp werde praktisch alles: Material zur Versorgung von Verletzungen, zur Behandlung von Unterernährten und Arzneimittel für chronisch Kranke.
Gesundheitseinrichtungen funktionieren
Nahe Masar-i-Sharif war der deutsche Stützpunkt zur Unterstützung des NATO-Einsatzes. Die letzten deutschen Soldaten zogen im Juni ab. Als Lichtblick bezeichnete Brennan die Tatsache, dass 97 Prozent der rund 2200 Gesundheitseinrichtungen, die die WHO unterstützt, weiter funktionierten. Allerdings blieben den Kliniken hier und da sowohl Frauen und Kinder als Patienten als auch weibliches Personal fern.
Nach ersten Eindrücken gehe das auf Angst und Vorsicht der Frauen zurück. Es gebe bisher keine Berichte, dass sie von den Machthabenden islamistischen Taliban am Besuch der Kliniken gehindert werden. Unter den Evakuierten und Geflüchteten sei auch Gesundheitspersonal, sagte Brennan. Der Verlust von Fachkräften („brain drain“) sei ein enormes Problem für alle.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.