In den USA hat die Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) die Bevölkerung jetzt ausdrücklich vor der Einnahme von Tiermedikamenten gewarnt. Hintergrund des Appells sind die steigenden Verkaufszahlen bei Ivermectin, einem Antiparasitikum für Nutztiere, das angeblich auch gegen Covid-19 helfen soll.
„Du bist kein Pferd. Du bist keine Kuh. Ernsthaft, ihr alle. Hört auf damit“, twitterte die FDA bereits vor einer Woche. Es gebe zwar eine Zulassung von Ivermectin für zwei Krankheiten, die durch parasitische Würmer beim Menschen hervorgerufen werden, nicht aber für die Behandlung von Covid-19.
Gegen das Coronavirus habe das Medikament jedoch keinerlei Wirkung, so die FDA. Man habe bereits viele Berichte von Patienten erhalten, die man in Krankenhäusern behandeln musste, nachdem sie sich selbst mit Ivermectin behandelt hatten, berichtet die Behörde. Experten warnen, die hohe Dosierung des Wirkstoffes, wie sie in Tierarzneimitteln vorliegt, könne beim Menschen zu Vergiftungserscheinungen führen.
Arznei wird bei Tieren gegen Würmer eingesetzt
Ivermectin wird bei Schweinen, Kühen und Pferden gegen Würmer eingesetzt. Der Hintergrund: In sozialen Medien wird behauptet, dass das Medikament auch gegen Covid-19 hilft, nachdem eine kleine Pilotstudie gezeigt hat, dass eine frühe Gabe des Mittels die Viruslast und die Dauer der Symptome bei einigen Patienten reduzieren konnte.
Vor allem in Teilen Lateinamerikas kauften die Menschen nach Berichten über angebliche Erfolge bei der Behandlung von Covid-19 mit Ivermectin die Regale leer - doch eine klinische Studie ergab kürzlich keine Wirksamkeit gegen den Erreger SARS-CoV-2.
Auch WHO rät von Ivermectin-Einsatz ab
Obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie europäische und US-amerikanische Aufsichtsbehörden vom Einsatz des Wurmmittels bei Covid-19-Patienten abgeraten haben, wird es in einigen Ländern, darunter Indien, zur Behandlung der Krankheit eingesetzt.
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