Putin bei Eröffnung

Russen fliegen auf „Schotterbaron“ Lasselsberger

Staatspräsident Putin und Mostviertel-Magnat Lasselsberger (3. v. li.) eröffneten die Fabrik.

(Bild: Präsidialamt Russische Föderation/www.kremlin.ru)

Jüngst eröffnete der Lasselsberger-Konzern aus Pöchlarn eine neue Weißzementfabrik in Baschkortostan (Russland). Sogar Wladimir Putin gab sich ein Stelldichein – über einen angeblichen Besuch des mächtigen Präsidenten im Mostviertel wurde daraufhin wild spekuliert.

Der persönliche Besuch von Wladimir Putin, Grußworte vom österreichischen Kanzler Sebastian Kurz und viel Tamtam sorgten Anfang August für gehöriges Aufsehen in russischen und heimischen Wirtschaftskreisen. Still und heimlich war zuvor dem Mostviertel-Magnaten Josef Lasselsberger aus dem beschaulichen Niederndorf, Bezirk Melk, nämlich ein veritabler Coup in der Provinz im Osten gelungen. Während aber sogar die russische Botschaft in Wien über den groß angelegten Festakt berichtete, herrscht nun seitens der umtriebigen Baustoff-Produzenten eher Schweigen. Aufgrund der „noblen Zurückhaltung“ und einem angeblich dichten Flugplan auf dem firmeneigenen Helikopter-Landeplatz in Pöchlarn kursieren derzeit wilde Gerüchte an den Stammtischen der Region: „Der Putin war jetzt heimlich beim ,Schotterbaron‘. Der Lasselsberger hat ja gute Kontakte“, so der Tenor.

Behörden und Unternehmen winken ab
Seitens der heimischen Behörden und des Unternehmens winkt man bei diesem Thema aber bestimmt ab. Man sei zwar in Freundschaft verbunden, aber Putin wäre nicht zu Gast gewesen, heißt es aus dem Konzern. Die Anzahl an Helikoptern wird auf eine Bundesheer-Übung zurückgeführt.

Fakt ist, rund 66 Millionen Euro oder umgerechnet 5,7 Milliarden Rubel dürften die Mostviertler zur Herstellung von Trockenbaustoffen in Russland investiert haben. Das Unternehmen ist bereits jetzt einer der weltweit größten Hersteller von Keramikfliesen und in zahlreichen anderen Sparten tätig. Zum Firmenimperium soll auch eine Bank auf der Mittelmeerinsel Malta gehören.