Anordnung der Taliban:
Frauen im Gesundheitssektor sollen wieder arbeiten
Die militant-islamistischen Taliban in Afghanistan haben alle im öffentlichen Gesundheitssektor beschäftigten Frauen aufgefordert, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Das Gesundheitsministerium weise alle weiblichen Mitarbeiter in der Hauptstadt und den Provinzen an, an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren, hieß es in einem Tweet des Taliban-Sprechers Zabihullah Mujahid von Freitagabend. Der Ausübung ihrer Arbeit stehe nichts im Weg.
Es ist weitgehend unklar, ob Frauen in Afghanistan mit der Machtübernahme der Taliban weiter ihren Berufen nachgehen können. Bisher gab es lediglich für den Gesundheits- und den Bildungsbereich konkretere Aussagen, dass Frauen wieder ihre Arbeit aufnehmen sollten.
Im Gesundheitsbereich hatte es zuletzt Berichte aus dem Norden des Landes gegeben, dass etwa Hebammen nicht mehr an Sitzungen mit männlichen Ärzten teilnehmen durften. Während der Taliban-Herrschaft 1996 bis 2001 durften Frauen nicht von männlichen Ärzten behandelt werden, was ihre Gesundheitsversorgung massiv einschränkte.
Unklar, ob Frauen wieder arbeiten dürfen
In einer Pressekonferenz sagte Mujahid diese Woche, arbeitende Frauen sollten zu Hause bleiben, bis es neue Regeln gebe. Ihre Gehälter würden sie dennoch erhalten. Es war unklar, ob er nur von angestellten Frauen bei Regierungsbehörden sprach oder auch von privaten Firmen. Journalistinnen hatten in der vergangenen Woche berichtet, dass sie von Taliban-Kämpfern wieder nach Hause geschickt worden seien.
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