Sohn fiel bei Anschlag
US-Mutter: „Das wäre unter Trump nicht passiert“
Am Sonntag wurden die sterblichen Überreste der 13 beim Selbstmordanschlag in Kabul getöteten US-Soldaten zurück ins Heimatland gebracht. US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill waren zur Dover Air Force Base gekommen, um die Gefallenen zu ehren. Die Mutter eines US-Marines, der bei dem Attentat ums Leben kam, hatte zuvor in einer christlich-konservativen Radiosendung Biden scharf attackiert. Sie erklärte, das alles wäre „unter Donald Trump nicht passiert“ - obwohl Trump selbst seinerzeit den Abzug der Truppen angeordnet hatte.
Trump hatte seinerzeit angeordnet, schrittweise mit dem Abzug der US-Truppen im Afghanistan zu beginnen, seine Regierung hatte bereits im Februar 2020 ein Abkommen mit den Taliban geschlossen, um die Machtübernahme in die Wege zu leiten. Bereits damals hatten Experten vor einem Wiedererstarken der Terrormiliz Islamischer Staat gewarnt, ein Ableger des IS bekannte sich ja zu dem jüngsten Selbstmordattentat in Kabul, bei dem 170 Menschen ihr Leben ließen.
„Abzug war chaotisches Debakel“
Unter den 13 getöteten US-Soldaten war auch Rylee McCollum. Die Mutter des 20-jährigen Marines äußerte sich nun in einer Radiosendung zum Tod ihres Sohnes. Kathy McCollum warf Biden unter Tränen vor, ihren Sohn in den Tod geschickt zu haben: „Er war bereit, nach Hause zu kommen, zu seiner Frau, die einen Sohn erwartet.“ Den Abzug der Truppen sowie die Lage am Flughafen in Kabul bezeichnete sie als „chaotisches Debakel“: „Sie hatten Monate, um alle nach Hause zu holen von dort. Und jetzt schicken sie 6000 Mann runter, um den Abzug zu sichern?“
US-Drohne stoppte Selbstmordattentäter
Biden selbst war am Sonntag zur Dover Air Force Base gereist, als die sterblichen Überreste der getöteten Soldaten wieder auf US-Boden landeten. Zuvor hatten die USA mittels einer Drohne ein Fahrzeug in Kabul zerstört, in dem sich laut US-Angaben mehrere Selbstmordattentäter auf dem Weg zum Flughafen befanden. Dabei gab es zahlreiche zivile Opfer, darunter auch Kinder.
Unmittelbar vor dem Ende des US-Einsatzes in Kabul arbeiten die Alliierten fieberhaft an der Evakuierung weiterer Landsleute und gefährdeter Personen. „Wir wollen garantieren, dass jeder ausländische Zivilist, und jene, die sich in Gefahr befinden, heute evakuiert werden“, sagte ein am Flughafen stationierter Vertreter westlicher Sicherheitskräfte am Sonntag. „Wenn das abgeschlossen ist, werden die Truppen ausgeflogen.“ Den Angaben der westlichen Sicherheitsperson zufolge befanden sich am Sonntag noch mehr als 1000 Menschen am Flughafen, die auf ihre Ausreise hofften.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.