„Kamen aus Auto“
Erneut Raketen auf Flughafen Kabul abgefeuert
Einen Tag nach dem Drohnenangriff auf ein mit Sprengstoff beladenes Auto in Kabul sind am Montagmorgen mehrere Raketen über der afghanischen Hauptstadt abgefeuert worden. Augenzeugen berichteten über Geschosse über der Stadt. Anwohner berichteten, dass das Raketenabwehrsystem zum Einsatz kam, in der Nähe des Flughafens war dichter Rauch zu sehen.
Wie CNN berichtete, soll es sich um insgesamt fünf Raketen gehandelt haben. Es gebe noch keine Berichte über Opfer. In sozialen Medien wurden Videos geteilt, die ein brennendes Auto zeigen, aus dem die Raketen abgefeuert worden sein sollen.
Es ist unklar, ob das US-Abwehrsystem alle Geschosse abfangen konnte. Es gibt noch keine Berichte von Verletzten im Bereich des Flughafens, es könnten aber Raketen abseits des Geländes niedergegangen sein. Afghanische Medien berichteten, die Geschosse wurden vom Heck eines Fahrzeugs abgefeuert. Die Taliban entdeckten ein ausgebranntes Auto im Norden der Stadt - auf Bildern ist die eingebaute Abschussvorrichtung zu erkennen.
Es ist wahrscheinlich, dass der IS auch für den jüngsten Vorfall verantwortlich ist. Bereits in der Vergangenheit hat die Terrormiliz Raketenangriffe in Kabul verübt. US-Präsident Joe Biden sei bereits über den Anschlag unterrichtet worden, der laufende Evakuierungseinsatz sei nicht unterbrochen worden, so das Weiße Haus.
Bei Anschlag am Donnerstag bis zu 200 Todesopfer vermutet
US-Präsident Joe Biden hatte am Wochenende vor möglichen weiteren Anschlagen rund um den Flughafen Kabul gewarnt, kurz danach zog eine US-Drohne ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug aus dem Verkehr. Dabei kam es zu „sekundären Explosionen“, bei denen auch Zivilisten ums Leben kamen. Am Donnerstag wurden bei einem Anschlag durch den IS am Flughafen Kabul mindestens 13 US-Soldaten sowie zwei Briten getötet. Der Sender CNN berichtete von bis zu 200 afghanischen Todesopfern.
Kampf gegen IS nimmt in Kabul zu
Die militärische Evakuierungsmission am Flughafens Kabul geht indes unter extrem gefährlichen Bedingungen in ihre Endphase. Gleichzeitig laufen internationale Bemühungen weiter, auch nach dem bis Dienstag geplanten vollständigen Abzug der US-Streitkräfte Menschen eine sichere Ausreise aus Afghanistan ermöglichen zu können.
Am Montag wollen UN-Generalsekretär António Guterres und die Vertreter der ständigen Sicherheitsrats-Mitglieder über eine mögliche UN-Sicherheitszone in Kabul sprechen. Frankreich und Großbritannien wollen das im UN-Sicherheitsrat durchsetzen.
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