Riesige Schimmelherde in den Wohnräumen, zerstörtes Inventar und Sturzbäche aus den Lichtschächten - die Mieter der betreuten Wohnhausanlage Kardinal-König-Straße in Paudorf, Bezirk Krems in Niederösterreich, sind mit den Nerven am Ende. Denn seit den fatalen Unwettern warten die Senioren auf Hilfe, bislang wurden sie nur vertröstet.
Es sind beunruhigende Bilder, die sich beim „Krone“-Lokalaugenschein boten. Vor allem im Untergeschoß der Wohnanlage in Paudorf richtete das Unwetter Ende Juli schwere Schäden an. Bis zu einem halben Meter stand damals das Wasser in den Wohnräumen. Und nun breiten sich die Schimmelherde seelenruhig aus.
Wir sind Bürger zweiter Klasse, Anrufe werden nicht angenommen.
Hedwig P. (82)
„Zustände sind untragbar“
Selbst in den angrenzenden Einheiten ist die Lage verzwickt: „Meine Kinder haben mir jetzt ein Ausweichquartier organisiert, die Zustände hier sind untragbar“, erklärt Hedwig P. (82). Seit einem Oberschenkelbruch ist die Dame auf einen Rollator und Betreuung angewiesen. Von der zuständigen Wohnbaugenossenschaft Gebös hörte das Flutopfer aber seit Wochen lediglich Ausreden: „Wir sind Bürger zweiter Klasse, Anrufe werden nicht angenommen“, kritisiert P.
Arbeiten laufen
Nicht besser geht es dem 87-jährigen Johann S. im Obergeschoß. Seit Langem tritt Wasser ins Gebäude ein. Man hat bereits Kübel aufstellen müssen: „Wir kommen nicht zum Schlafen. Die Angst, dass alles übergeht, hält wach“, so S. Die Gebös reagiert auf Anfrage mit langen Erklärungen. Die Trocknungs- und Sanierungsarbeiten seien im Laufen, so das Fazit. Für die Bewohner lediglich ein „weiteres Hinhalten“.
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