Eine Wildschwein-„Invasion“ beschäftigt Bauern und Jäger im Bezirk Urfahr-Umgebung in Oberösterreich. Am Wochenende fraß sich eine 30-köpfige Rotte durch ein Maisfeld in Gramastetten, fünf Schwarzkittel konnten erlegt werden. Der Grund für den Ansturm wird in der Pandemie vermutet. Denn normalerweise werden im Herbst in Tschechien Wildschweine stark bejagt, das fiel im Vorjahr leider aus.
„Ein Bauer ist Samstagvormittag zu seinem Fischteich gegangen, weil er die Fische füttern wollte. Dabei hat er gesehen, dass es im Maisfeld wurlt und jede Menge Wildschweine drin sind“, berichtet Reinhard Eckerstorfer, Jagdleiter in Gramastetten: „Es war eine riesige Rotte mit 25 bis 30 Schweinen.“
Jede Bache ist mit mehreren Frischlingen unterwegs, dann kann schnell eine große Rotte entstehen.
Christopher Böck, Geschäftsführer des Landesjagdverbandes
Keine Treibjagden im Vorjahr
Die Weidmänner erlegten fünf Schwarzkittel, der Rest entkam. „Wir haben seit zwei Monaten ein verstärktes Auftauchen. In Puchenau, Ottensheim, Walding, Goldwörth und Feldkirchen wurden schon insgesamt sieben Wildschweine erlegt“, sagt Eckerstorfer, der vermutet, dass die ungebetenen Besucher aus Tschechien stammen: „Sie sind wahrscheinlich durchs Rodltal zu uns gewandert. In Tschechien gibt’s anscheinend derzeit extrem viele Wildschweine, weil im Vorjahr wegen Corona keine Treibjagden veranstaltet wurden. In Bad Leonfelden sind seit April sechzig Schwarzkittel erlegt worden.“
Christopher Böck vom Landesjagdverband OÖ bestätigt: „Wildschweine können pro Nacht 30 bis 40 Kilometer zurücklegen. Tierische Einwanderer aus Tschechien sind im Mühlviertel gar keine Seltenheit.“
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