Nachbarn gerammt

Bagger-Attacke: „Corona hat mich narrisch gemacht“

Salzburg
31.08.2021 21:00

Er ist Chef einer Erdbau-Firma mit 23 Mitarbeitern, hat Kinder und ein riesiges Firmengelände. Groß sind deshalb die Sorgen Ende März 2020 gewesen, als der erste Lockdown Österreichs Wirtschaft gefesselt hat. Aus Verzweiflung entstanden Wahnvorstellungen, die den Salzburger trieben, seinen Nachbarn zu attackieren.

Es war der 28. März. Der Unternehmer arbeitete mit seinem 20-Tonnen-Radlader, als der Nachbar über eine Gemeindestraße nahe am Betriebsgelände vorbeifuhr. Der Unternehmer sah den Nachbarn, der mit seinem Sohn (10) in einem Kleinbus unterwegs war, als Eindringling und Gefahr. Deshalb rammte er mit seinem 20-Tonnen-Gefährt den Bus, schob ihn etliche Meter weiter - und das gleich zweimal.

Nachbar und Sohn flüchteten zu Fuß weiter, versteckten sich hinter einer der vielen Erd-Barrikaden. Dabei drohte der Unternehmer mit einer Eisenstange. Alles „unter dem Einfluss einer bipolaren affektiven Störung“, beantragte der Staatsanwalt die Einweisung in eine Anstalt.

„Er wollte nie jemanden töten, sondern nur vertreiben“
„Sukzessive schlitterte mein Mandant in einen Wahn“, betonte Verteidiger Franz Essl. „Er wollte nie jemanden töten, sondern nur vertreiben.“ Der Betroffene entschuldigte sich: „Corona hat mich narrisch gemacht.“ Die Einweisung wurde bedingt ausgesprochen – rechtskräftig.

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