Die Arbeitslosenzahlen sind weiterhin rückläufig. Im August waren 347.312 Menschen auf Jobsuche, um 75.598 weniger als im August des Vorjahres. Rechnet man jene Arbeitssuchenden weg, die sich in Schulung befinden, dann sind derzeit 286.277 Menschen arbeitslos gemeldet, ein Minus von 23 Prozent. Wobei der Rückgang bei den Frauen etwas geringer war als bei den Männern. Das größte Minus verzeichnete das Bundesland Salzburg mit 32,5 Prozent, Schlusslichter sind Vorarlberg und Wien mit minus 20 Prozent.
Schlechte Nachrichten gibt es im Bereich Langzeitarbeitslosigkeit: Die Zahl jener, die seit mehr als einem Jahr arbeitslos sind, schnellte um 14,4 Prozent auf 75.014 Personen hoch, das sind um 9467 Menschen mehr als vor einem Jahr.
Bei den In- wie Ausländern hielt sich der Rückgang die Waage (minus 22,5 bzw. 24,1 Prozent), nach Schulabschluss aufgeschlüsselt sinken die Rückgänge mit steigender Ausbildung. Nach Altersklassen dürfen sich die Jungen über den stärksten Rückgang im Jahresvergleich freuen (minus 31,7 Prozent), bei den 25- bis 49-Jährigen waren es 24,7 Prozent, bei den Älteren nur 16,7 Prozent. Auffällig ist auch das vergleichsweise geringe Minus bei Menschen mit Behinderung (minus 9,3 Prozent).
Gastro und Hotels im Aufschwung
Ein Blick auf die einzelnen Branchen zeigt: Die Gastronomie und Hotellerie hat wieder Schwung aufgenommen, hier gab es den stärksten Rückgang bei den gemeldeten Arbeitslosen (41,3 Prozent), gefolgt von Verkehr und Logistik (29,8 Prozent). Im Gesundheits- und Sozialwesen gab es hingegen nur einen Rückgang von 5,7 Prozent.
Plus bei Schulungsteilnehmern
Ein deutliches Plus gibt es bei den Schulungsteilnehmern, deren Zahl erhöhte sich um 10.018 auf 61.035. Hier sticht Tirol mit einem Zuwachs von 37,8 Prozent hervor. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung liegt aktuell bei 6,9 Prozent (minus zwei Prozentpunkte gegenüber August 2020). Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten erhöhte sich um zwei Prozent auf 3,869 Millionen Arbeitskräfte.
„Erholung über den Sommer“
„Der Arbeitsmarkt hat sich über den Sommer hinweg weitestgehend erholt. Mit nur mehr 7000 Arbeitslosen mehr als 2019 und aktuell unter 50.000 Anmeldungen zur Kurzarbeit ist mittlerweile fast das Vorkrisenniveau am Arbeitsmarkt erreicht“, so Arbeitsminister Martin Kocher am Mittwoch bei der Präsentation der Arbeitslosenzahlen. „Im Juli lag die Arbeitslosigkeit noch um 10.900 Personen über dem Niveau von 2019“, rechnete Kocher vor.
Die Anmeldungen zur Kurzarbeit würden derzeit bei 49.935 Menschen liegen und damit weit unter den ursprünglichen Erwartungen. Zudem liege die Zahl der offenen Stellen auf einem Rekordniveau. Derzeit würden rund 114.000 offene Stellen verzeichnet, mit Lehrstellen sogar über 123.000.
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