Eine Explosion im Fachmarktzentrum „KAUFein“ im niederösterreichischen Hollabrunn riss Mittwochfrüh einen Bankomaten aus der Verankerung und beschädigte zwei Geschäfte. Die Täter konnten mit Geldkassetten flüchten. Nach den Vorfällen in Wien ermittelt die Polizei nun bei der dritten Sprengung binnen fünf Tagen.
Unzählige Glassplitter, Teile des Bankomats und eine Fülle an 10-Euro-Scheinen, verteilt vor einem Spielzeuggeschäft: Dieses Bild bot sich den Ermittlern kurz nach 3.30 Uhr beim Fachmarktzentrum KAUFein in Hollabrunn. Zuvor hatten Unbekannte ein noch nicht näher bekanntes Sprengmittel im Geldautomaten gezündet. Die Wucht der Explosion zerstörte nicht nur das Gerät, sondern richtete auch an der Glasfront zweier Geschäfte großen Schaden an. Die Täter konnten mit sämtlichen Geldkassetten flüchten – ob die Scheine noch brauchbar waren, ist laut Polizei jedoch unklar.
„Dumpfer Knall“ und ein kleiner, schwarzer Pkw
Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen. Entscheidende Hinweise könnte eine Augenzeugin liefern, deren Arbeitstag kurz zuvor in einer nahen Konditorei begonnen hatte. „Ich habe einen dumpfen Knall gehört und natürlich gleich nachgesehen, was geschehen ist“, schildert sie der „Krone“. Sofort fielen ihr das Chaos auf dem Gehsteig sowie ein kleiner, schwarzer Pkw auf. Marke und Kennzeichen konnte sie aufgrund der Dunkelheit allerdings nicht erkennen. Danach lief sie sofort zurück ins Geschäft und alarmierte die Polizei.
Zusammenhang mit Wien fraglich
Ein eindeutiger Zusammenhang mit den beiden Bankomat-Sprengungen im Wiener Bezirk Donaustadt am vergangenen Wochenende kann laut Entschärfungsdienst indes nicht hergestellt werden. Die Vorgangsweise der Täter sei eine andere gewesen, heißt es. In Wien wurde, wie berichtet, Samstag- und Sonntagfrüh bei zwei Geräten vermutlich Gas als Sprengmittel verwendet. Es waren die ersten Bankomat-Coups seit Mitte Juni, als in Eberndorf in Kärnten ein Geldautomat in die Luft gejagt worden war.
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